Sparkassen und Banken senken Preise für Geldabheben um bis zu 87 Prozent
Archivmeldung vom 29.12.2010
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Freigeschaltet durch Fabian PittichDer Preis für das Geldabheben an fremden Automaten wird ab Mitte Januar deutlich sinken. Laut einer Stichprobe der Tageszeitung "Die Welt" gehen die bislang von Sparkassen und Genossenschaftsbanken verlangten Gebühren in der Spitze um bis zu 87 Prozent zurück. Auch die Institute, die bislang 15 Euro und mehr pro Transaktion berechneten, verlangten künftig weniger als fünf Euro. Damit zeige der vom Bundeskartellamt erzeugte Druck auf die Automatenbetreiber Wirkung.
Auch Verbraucherschützer und die Politik hatten die zum Teil hohen Abhebegebühren scharf kritisiert. Ab dem 15. Januar erfährt der Kunde nicht erst auf seinem Kontoauszug, sondern direkt am Automaten die Höhe der Gebühren. Er kann dann selbst entscheiden, ob er zahlen will oder den Vorgang abbricht und zu einem anderen Automaten geht. Stimmt er zu, wird ihm der angezeigte Betrag direkt abgebucht. Das bisherige Interbankenentgelt, bei dem die Fremdbank von der Bank des Kunden ein Entgelt verlangt, entfällt. Bislang ist es der Bank des Kunden überlassen, wie viel sie davon an ihn weitergibt.
Gerade Direktbanken bezahlen bislang einen Großteil selbst, um ihr Girokonto attraktiver zu machen. In der Stichprobe der "Welt" bei zehn Sparkassen und Genossenschaftsbanken liegen die neuen Preise alle zwischen zwei und fünf Euro. Die größten Abstriche in der Stichprobe macht die VR-Bank Dinklage-Steinfeld. Sie berechnet einem fremden Kunden künftig lediglich noch zwei Euro direkt, bislang fordert sie bis zu 15,50 Euro von seiner Bank. Das ist ein Rückgang in Höhe von 87 Prozent. Die Stadtsparkasse Rheine geht von bis zu 16 Euro auf einheitlich 4,95 Euro. Die zwei Euro orientieren sich an der einheitlichen Gebühr der privaten Banken, die ab dem 15. Januar von bankfremden Kunden 1,95 Euro verlangen werden. Fünf Euro war als Obergrenze in der Diskussion, wurde dann jedoch vom Bundeskartellamt mit dem Hinweis abgelehnt, dass für die Branche kaum Anreize bestehen würden, diese Höchstgrenze zu unterschreiten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur