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Langzeitkranke Mitarbeiter kosten Arbeitgeber 400 Euro am Tag

Archivmeldung vom 20.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für Unternehmen lohnt es sich, Beschäftigte, die längere Zeit oder häufig wegen Krankheit ausfallen, mit Hilfe eines Eingliederungsmanagements wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. Denn die verdeckten Kosten solcher Personalausfälle sind höher als allgemein angenommen - rund 400 Euro pro Tag.

Seit 2004 sind alle Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - gesetzlich verpflichtet, für ein betriebliches Eingliederungsmanagement zu sorgen. "Das hat sich allerdings noch nicht überall herumgesprochen", sagt Dr. Friedrich Mehrhoff von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). "Noch weniger bekannt ist der betriebswirtschaftliche Nutzen einer solchen Maßnahme." So hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales errechnet, dass ein Fehlzeitentag ein Unternehmen im Schnitt mit rund 400 Euro belastet. Außer den direkt feststellbaren Kosten wie Entgeltfortzahlung, Entlohnung von Aushilfen und Bezahlung von Überstunden entstehen verdeckte Kosten etwa für Personalsuche, Vorstellungsgespräche, die Ausbildung und Einarbeitung neuer Kräfte sowie zusätzliche Personalverwaltung.

Demographischer Wandel verschärft das Problem "Dies alles kann jedoch noch durch die immateriellen Verluste übertroffen werden, die ein langfristig oder dauerhaft ausfallender Mitarbeiter verursacht", weiß Dr. Mehrhoff. "Gerade für mittelständische und kleinere Unternehmen kann der Verlust einer bewährten und erfahrenen Kraft, die intensive Kundenkontakte hat und alle Abläufe kennt, existenzgefährdend werden." Denn der Betrieb verliert damit auch Kompetenz und Know-how, möglicherweise erhebliche Investitionen in Aus- und Weiterbildung und in manchen Fällen auch Aufträge und Kunden. Diese Problematik wird sich unweigerlich verschärfen, wenn auf dem Arbeitsmarkt der alternden deutschen Gesellschaft immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. "Wiedereingliederungsmanagement ist daher eine hochaktuelle Herausforderung für jedes deutsche Unternehmen und ein Instrument der Zukunftssicherung", so Dr. Mehrhoff.

Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung - DGUV

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