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Hickel: Prognosen sind unverantwortlich

Archivmeldung vom 23.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel hat Vorhersagen über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland als "schlichtweg unverantwortlich" kritisiert.

"Diese Prognosen basieren mit ihren ökonometrischen Modellen auf Wissen beziehungsweise Verhaltensweisen, die vor der Krise erfasst und als stabil beschrieben worden sind. Die derzeitige Krise hat jedoch alle Prämissen und Verhaltensannahmen zusammenbrechen lassen", sagt Hickel dem "Weser-Kurier" (Dienstag-Ausgabe) angesichts der Vorhersage der Commerzbank, das Wirtschaftswachstum könne um bis zu sieben Prozent zurückgehen. "Erst hat uns die Beratungsökonomik zusammen mit den Chefökonomen der Banken viel zu optimistisch die Deregulierung der Finanzmärkte verkauft", so Hickel weiter. "Jetzt wird nach dem Debakel der Charakter der Krise nicht begriffen." Ihn ärgere vor allem die Gefahr der damit ausgelösten "Self-Fullfilling-Prophecy": "Es kommt doch jetzt viel mehr darauf an, zu sagen, was zu tun ist, um den tiefen Absturz zu verhindern."

Quelle: Weser-Kurier

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