Kita-Streik: Arbeitgeber wollen neue Verhandlungen
Archivmeldung vom 28.05.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts des anhaltenden Kita-Streiks hat die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände die Gewerkschaften eindringlich zu neuen Verhandlungen aufgerufen. "Wir fordern die Gewerkschaften auf, endlich an den Verhandlungstisch zurückzukehren, den sie am 21. April verlassen haben. Die Arbeitgeber sind ohne Vorbedingungen zu Tarifverhandlungen bereit und fordern die Gewerkschaften hierzu auf", sagte VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann der "Welt".
Die Streiks der Gewerkschaften seien eine "unerträgliche Dauerbelastung" von Kindern und Eltern. Die Vorschläge der Arbeitgeber lägen bereits auf dem Tisch, sagte Hoffmann. Das VKA-Vorschlagspapier vom 21. April 2015 enthalte "konkrete Vorschläge" für Verbesserungen bei der Eingruppierung und Bezahlung. Erzieherinnen und Erzieher könnten dadurch Zugewinne von bis zu 443 Euro erzielen. Die Gewerkschaften lehnen die "unverbindlichen Vorschläge" der Arbeitgeber hingegen ab. Sie wollen eine generelle Aufwertung und Höhergruppierung der Sozial- und Erziehungsberufe erreichen.
"Die Kollegen wissen, dass es jetzt darum geht, die Arbeitsbedingungen und den Wert ihrer Arbeit für die nächsten Jahre festzulegen. Wenn das jetzt nicht gelingt, dann verfestigt sich die unzureichende finanzielle Wertschätzung für ihr Berufsfeld", sagte Verdi-Sprecher Christoph Schmitz. Auch deshalb habe sich die Streikdelegiertenversammlung vergangene Woche einstimmig für die Fortsetzung des unbefristeten Streiks ausgesprochen.
Die kommunalen Arbeitgeber kommen am Donnerstag in Frankfurt zu ihrer Mitgliederversammlung zusammen und werden dort unter anderem auch über das weitere Vorgehen im Kita-Streik beraten.
VKA-Hauptgeschäftsführer sendete diesbezüglich leichte Signale der Kompromissbereitschaft. "Die Forderungen der Gewerkschaften werden nicht der Abschluss sein. Auch die VKA-Vorschläge sind nicht in Stein gemeißelt", sagte er der "Welt".
Kommunen fordern sofortiges Ende des Kita-Streiks
Angesichts des seit mehr als zwei Wochen andauernden Streiks der Kita-Erzieher fordert der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) die Gewerkschaft Verdi auf, den Ausstand unverzüglich zu beenden. Der "Bild" sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Gerd Landsberg, es gehe um "ein sofortiges Ende des Kita-Streiks. Ein Dauerstreik ist Eltern, Kommunen und Betrieben nicht zumutbar." Landsberg mahnte, alle Beteiligten müssten schnellstmöglich an den Verhandlungstisch zurückkehren. Eine Überführung aller Betroffenen in höhere Entgeltgruppen lehnte Landsberg allerdings als "nicht finanzierbar" und den anderen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst gegenüber als "nicht fair" ab.
Wie "Bild" weiter schreibt, können die vom Streik betroffenen Eltern derzeit nicht auf eine Rückerstattung der Kita-Gebühren hoffen. "Dafür gibt es keine rechtliche Grundlage", sagte ein DStGB-Sprecher gegenüber der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur