Staatlicher Baugesellschaft fehlen 500 Millionen Euro
Einer der wichtigsten staatlichen Straßenbauer, die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), hat in einem Schreiben an das Bundesverkehrsministerium den Notfall ausgerufen. Für 2025 sei ein zwingender Investitionsbedarf von 1,7 Milliarden Euro angemeldet, nur 1,4 Milliarden Euro seien von der Politik genehmigt, zitiert die "Bild am Sonntag" aus dem Dokument.
Damit könnten gerade so die laufenden Projekte gegenfinanziert werden,
jedoch keine neuen Projekte, auch nicht, wenn Baureife bestehe, heißt es
in dem Schreiben. Doch schon für 2024 fehlen der DEGES mindestens 200
Millionen Euro, der Ausgleich der Rechnungen muss auf 2025 übertragen
werden.
Die 200 Millionen Euro aus 2024 müssen nächstes Jahr
gegengerechnet werden. So verbleiben nur noch 1,2 Milliarden Euro, eine
halbe Milliarde fehlt. Auch die laufenden Projekte müssen laut "Bild am
Sonntag" wieder gekürzt, womöglich Auftragsvergaben aufgehoben werden.
Alle
laufenden und alle noch 2024 geplanten Ausschreibungen für 2025 müssten
mit sofortiger Wirkung gestoppt werden, heißt es im DEGES-Schreiben.
Darunter sind Autobahnen und Brücken mit dringendem Renovierungsbedarf.
"Wir
halten eine Aufhebung bzw. Verschiebung der diesbezüglichen
Ausschreibungen insbesondere aus verkehrlicher Sicht für sehr kritisch",
heißt es von der DEGES in dem Papier. Von einem Stopp dieser
Ausschreibungen sei ebenfalls dringend abzuraten.
CDU-Wirtschaftspolitiker
Mark Helfrich kritisierte den Vorgang: "Verkehrsminister Wissing fährt
den Infrastrukturausbau finanziell an die Wand. Das kaschierte
Milliarden-Loch im Verkehrsetat und der dazugehörigen Gesellschaften
setzt sogar längst beschlossene und in Bau befindliche Projekte aufs
Spiel", sagte er der "Bild am Sonntag".
Minister Wissing ließ
ausrichten, "dass die notwendigen Mehrbedarfe angesichts der
Gesamthaushaltslage nicht vollständig gedeckt werden können".
Quelle: dts Nachrichtenagentur