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Weltbild-Insolvenz: Kirche wehrt sich gegen Kritik

Archivmeldung vom 13.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Die Verlagsgruppe Weltbild ist ein deutsches Verlags-, Versand- und Buchhandels­unternehmen mit Sitz in Augsburg. Die Verlagsgruppe Weltbild ging aus dem 1948 gegründeten katholischen Zeitschriftenverlag Winfried-Werk GmbH hervor.
Die Verlagsgruppe Weltbild ist ein deutsches Verlags-, Versand- und Buchhandels­unternehmen mit Sitz in Augsburg. Die Verlagsgruppe Weltbild ging aus dem 1948 gegründeten katholischen Zeitschriftenverlag Winfried-Werk GmbH hervor.

Die katholische Kirche weist Kritik an ihrem Umgang mit dem angeschlagenen Weltbild-Verlag zurück, insbesondere wehrt sie sich gegen Vorwürfe, sie habe die Insolvenz des Augsburger Verlags fahrlässig verursacht. "Wir konnten es als Gesellschafter nicht verantworten, auf absehbare Zeit dreistellige Millionensummen aus Kirchensteuermitteln zu investieren", sagte der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, der "Süddeutschen Zeitung".

Zugleich kündigte er umfangreiche Hilfen für die Mitarbeiter an: "Wir sind kein skrupelloser Unternehmer, der die Mitarbeiter einfach davonjagt", sagte Marx. Die Holding der Weltbild-Verlagsgruppe hatte am Freitag Insolvenz angemeldet, nachdem die Gesellschafter - zwölf deutsche Bistümer, der Verband der deutschen Diözesen und die Militärseelsorge - am Tag zuvor weitere Millionenzuschüsse zur Sanierung des Unternehmens abgelehnt hatten. Unmittelbar betroffen sind 2.200 Mitarbeiter der Augsburger Konzernzentrale, die voraussichtlich bis Ende März Insolvenzgeld erhalten werden. Die Auswirkungen auf die übrigen etwa 4.600 Angestellten sind noch nicht absehbar.

Der zweitgrößte deutsche Buchhändler leidet seit Jahren unter der zunehmenden Konkurrenz im Markt und geriet massiv in finanzielle Schwierigkeiten, auch weil sich die Bistümer nicht über einen Ausstieg aus der Verlagsgruppe oder eine neue Struktur einigen konnten. Zuletzt hatten sie aber noch einmal 65 Millionen Euro für die Sanierung des Verlags zugesagt.

Marx verteidigte die Entscheidung der Gesellschafter, über die bereits zugesagten 65 Millionen Euro hinaus keine weiteren Millionen zur Sanierung des Unternehmens bereitzustellen. "Wir sind überrascht worden von dem Kapitalbedarf, den uns die Geschäftsführung vergangene Woche nannte." Dieser sei mehr als doppelt so hoch als bislang bekannt gewesen und hätte von den Gesellschaftern kurzfristig beigebracht werden müssen. "Zudem waren die weiteren Geschäftsprognosen vage und Folgekosten nicht absehbar", sagte Marx. Die Kirche stehe "in Verantwortung für die Mitarbeiter, aber wir haben auch Verantwortung für die Kirchensteuerzahler".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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