Bremer Energieversorger swb ermittelt gegen Mitarbeiter
Archivmeldung vom 29.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bremer Energieversorger swb-AG ermittelt gegen einzelne seiner Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Korruption. Das berichtet der Bremer Weser-Kurier (Freitagausgabe). Außerdem hat das Unternehmen heute (Donnerstag) eine Schlappe vor dem Oberlandesgericht Bremen erlitten.
Dem Urteil zufolge darf der ehemals städtische Energieversorger aus wettbewerbsrechtlichen Gründen das Kürzel "swb" nicht mehr führen, weil in der Öffentlichkeit der Eindruck entstünde, dahinter stecke ein städtisches Unternehmen, die nicht mehr existierenden Stadtwerke Bremen. Mit den beiden Vorfällen gerät die swb-AG immer stärker in die Kritik, bereits gestern hatte der Versorger vor dem Bundesgerichtshof eine Schlappe im Gaspreis-Prozess erlitten.
Seit mehreren Wochen schon sind den Recherchen des Bremer Blattes zufolge Mitarbeiter der renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG im Hause der swb, um Unregelmäßigkeiten bei Auftragsvergaben zu prüfen. Der Verdacht: Hochrangige swb-Mitarbeiter sollen bei der Vergabe einzelne Firmen gezielt bevorzugt und dabei überhöhte Rechnungen abgezeichnet haben. Zwischen Mitarbeitern der swb und denen der Firma sollen dabei auch verwandtschaftliche und freundschaftliche Beziehungen eine Rolle spielen.
Bei den ins Visier genommenen Firmen handelt es sich nach Informationen unserer Zeitung unter anderem um eine Immobilienverwaltungsfirma in Osterholz-Scharmbeck und einen Rohstofflieferanten an der Louis-Krages-Straße, dessen Lagerhalle ebenso wie weitere Gebäude am Montag aus noch ungeklärter Ursache abgebrannt waren.
Das Unternehmen bestätigte, dass bei der Konzerntochter "swb-Erzeugung" derzeit eine "interne Belegprüfung" laufe. Dabei habe die Konzernrevision "vor Kurzem deutliche Indizien für Unregelmäßigkeiten festgestellt", erklärte die Leiterin der swb-Unternehmenskommunikation, Britta-Maria Schell. In diesem Zusammenhang seien in der vorigen Woche fünf Mitarbeiter vorübergehend von ihren Aufgaben freigestellt worden. Da es sich um ein laufendes internes Verfahren handele, so Schell, könne man "zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen geben".
Quelle: Weser-Kurier