Die Freien Brauer fordern ein Ende preistreibender Spekulationen mit Lebensmitteln
Archivmeldung vom 11.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie weltweiten Lebensmittelpreise liegen laut der Welternährungsorganisation FAO auf einem Rekordniveau - trotz einer verhältnismäßig gleichbleibenden Rohstoffproduktion. Die Freien Brauer sehen dieses Ungleichgewicht in den zunehmenden Spekulationen mit Agrarrohstoffen begründet. Die 38 Mitgliedsbrauereien des Werteverbunds erkennen darin eine existentielle Bedrohung für mittelständische Unternehmen im Lebensmittelsektor und fordern die Finanzakteure dazu auf, die Waren- und Finanzströme wieder nachvollziehbar und kalkulierbar zu gestalten.
Sie appellieren auf die Rückbesinnung zu ehrbaren und ethischen Werten, auf die Übernahme von persönlicher Verantwortung gegenüber der globalen Hungersituation und eine stärkere Aufklärung beteiligter Investoren.
"Die enormen Preissprünge bei Agrarrohstoffen zeigen, dass der Preis immer mehr vom Finanzmarkt selbst bestimmt wird", so Jürgen Keipp, Geschäftsführer der Freien Brauer. "Das hat kaum noch etwas mit dem originären System von Angebot und Nachfrage zu tun."
"Das Spekulieren mit Lebensmittelrohstoffen ist ein schockierender Beweis dafür, in welchem Maße der Respekt gegenüber den natürlichen Ressourcen und einem fairen Umgang mit den Menschen verloren gegangen ist", so Georg Schneider, Präsident der Freien Brauer. "Die Landwirte und weiterverarbeitenden Betriebe können sich auf saisonale Erntebedingungen einstellen, aber nicht auf die astronomischen Preissprünge, die unabhängig davon durch Spekulationen künstlich in die Höhe getrieben werden. Dies ist eine ernste Bedrohung für den Mittelstand - ganz abgesehen davon, dass das profitgetrie-bene Jonglieren mit lebenswichtigen Rohstoffen ein absoluter Skandal für die hungernde Weltbevölkerung ist. Wir fordern, dass diese unethische und moralisch zutiefst verwerfliche Geldmacherei endlich ein Ende hat und es wieder nachvollziehbare und faire Waren- und Finanzströme auf dem Markt gibt."
"Ein paar Spekulationen, wie in den Warenterminmärkten, werden wohl immer notwendig sein", so Keipp. "Doch die preistreibenden Spekulationen entbehren jeglicher volkswirtschaftlichen Notwendigkeit. Anleger müssen verstärkt darüber aufgeklärt werden, welche Geldanlagen die Rohstoffpreise beeinflussen."
Quelle: Pressestelle Die Freien Brauer (ots)