Deutsche Bahn hält Verhandlungen mit GDL für gescheitert
Archivmeldung vom 04.05.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Deutsche Bahn hält die Verhandlungen mit der Lokführergewerkschaft GDL endgültig für gescheitert und fordert einen Schlichter, um den Tarifkonflikt beizulegen.
"Die GDL setzt offenbar weiter auf Eskalation statt auf Einvernehmen", sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber der Zeitung "Bild am Sonntag". "Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir eine neutrale Instanz hinzuziehen müssen. Wir fordern die GDL zu einer Schlichtung auf, weil wir rasch Ergebnisse wollen."
Die Bahn will so den von der GDL angekündigten "richtig langen" Streik noch abwenden. Nach Angaben der GDL habe es in der letzten Verhandlungsrunde am Mittwoch "nicht die geringste Annäherung" gegeben. Die Bahn habe zu Kernforderungen der Spartengewerkschaft keinerlei Angebote vorgelegt.
Bahn rechtfertigt jüngstes Angebot an GDL
Im anhaltenden Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn und nach erneuter Streik-Ankündigung der Spartengewerkschaft GDL wehrt sich der Konzern in einem Brief gegen Vorwürfe der GDL. Wesentliches Ziel der Konzernführung sei es, "diesen Tarifkonflikt endlich zu befrieden und tragfähige Verhandlungsergebnisse erzielen", heißt es in dem Dokument, das "Bild" vorliegt. Dabei habe der Konzern ein am 29. April verbessertes Angebot vorgelegt, "obwohl unsere derzeitige wirtschaftliche Lage eigentlich nicht viel Spielraum lässt".
Für alle von der GDL geforderten Arbeitnehmergruppen habe die Deutsche Bahn dabei eine Entgelterhöhung von insgesamt 4,7 Prozent für den Zeitraum vom 01. Juli 2015 bis zum 31. Dezember 2016 in zwei Schritten, vorgeschlagen. Zudem betont das Unternehmen, dass der Gewerkschaft eine Einmalzahlung von insgesamt 1.000 Euro angeboten wurde. Zudem habe man ein Volumen von 0,5 Prozent für weitere GDL-Forderungen der GDL reserviert und entsprechende Vorschläge gemacht. Dabei betonte die Konzernführung, dass ein solches Angebot in anderen Unternehmen bereits der fertig verhandelte Tarifabschluss bedeuten würde.
Zur Entlastung der Belegschaft habe man den Verhandlungsführern der Gewerkschaft Maßnahmen zur Belastungsreduktion, wie die Einstellung von 300 zusätzlichen Lokführern im Jahr 2015 oder den Ausbau betrieblicher Arbeitszeitprojekte angeboten. Man habe der GDL eine Schlichtung angeboten, um den Konflikt zu beenden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur