Berliner IHK-Präsidentin: Fast jeder Gastrobetrieb in der Hauptstadt befürchtet Insolvenz
Archivmeldung vom 17.07.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttTrotz Lockerungen der Corona-Verordnungen befürchtet fast jedes zweite Gastronomieunternehmen in der Hauptstadt weiter eine Insolvenz. "Genau gesagt 46 Prozent haben Angst vor Insolvenz, das ergab unsere jüngste Konjunkturumfrage", erklärte die Präsidentin der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK), Beatrice Kramm, der Zeitung "nd.Die Woche".
"Das heißt, trotz der Lockerungen sind wir noch nicht an dem Punkt, wo die Unternehmerin oder der Unternehmer positiv in die Zukunft schauen kann", so Kramm im Interview mit "nd". Demnach sieht es im Gastrobereich sogar vergleichsweise besser aus als im Reise- oder Clubgewerbe. Mit Prognosen, wann beispielsweise die weltweit beliebte Clubkultur in Berlin wieder zum Laufen gebracht werden könnte, hält sich die IHK-Chefin zurück.
"Wir sehen in anderen Regionen, dass man nicht zu früh loslassen darf", sagte Kramm zu "nd". "Das Schlimmste wäre ein Superspread-Event in einem Berliner Club. Dann haben wir sofort einen großen Ausbruch in der Stadt. Und wovor wir alle Sorge haben müssen, ist ein zweiter Lockdown", betont die Vertreterin der Berliner Wirtschaft. In der aktuellen Diskussion über Hilfen für die Clubkultur fordert Kramm, dass "längerfristig wirksame Brücken gebaut werden, um diese Substanz zu sichern". Perspektivisch hofft die IHK-Chefin, dass Berlin 2021 an die Erfolgsgeschichte vor der Coronakrise anknüpfen und wieder
Wirtschaftswachstum generieren könne.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)