ZEW-Konjunkturerwartungen sinken zum fünften Mal in Folge
Archivmeldung vom 12.10.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im Oktober weiter verschlechtert. Der entsprechende Index sank gegenüber dem Vormonat um 4,2 Punkte und liegt damit bei 22,3 Zählern, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit.
Dies ist der fünfte Rückgang in Folge. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland verschlechterte sich um 10,3 Punkte und liegt damit bei 21,6 Punkten. Dies ist der erste Rückgang seit dem kontinuierlichen Anstieg zwischen Februar und September 2021. Gegenüber dem Vormonat hat sich damit der Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der nächsten sechs Monate erkennbar verschlechtert.
Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone gingen im Oktober ebenfalls zum fünften Mal in Folge zurück. Sie liegen aktuell bei 21,0 Punkten. Dies entspricht einem Rückgang um 10,1 Punkte gegenüber dem Vormonat. Der neue Wert des Lageindikators beträgt 15,9 Punkte.
Er ist damit um 6,6 Punkte gegenüber September gesunken. Die Inflationserwartungen für das Eurogebiet gingen leicht zurück. Der Inflationsindikator liegt bei 17,1 Punkten, 3,0 Punkte niedriger als im Vormonat. 49,1 Prozent der Experten rechnen allerdings noch mit einem weiteren Anstieg der Inflationsrate in den nächsten sechs Monaten.
"Der konjunkturelle Ausblick für die deutsche Wirtschaft hat sich spürbar eingetrübt", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Der erneute Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen geht hauptsächlich auf die weiterhin bestehenden Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten zurück." Die Finanzmarktexperten erwarteten vor allem bei den exportorientierten Branchen wie zum Beispiel Fahrzeugbau und Chemie/Pharma eine Verschlechterung der Ertragslage, so Wambach.
Quelle: dts Nachrichtenagentur