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Tarifkonflikt: Metall-Arbeitgeber bieten mehr Geld gegen Flexibilität

Archivmeldung vom 13.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Rainer Dulger Bild: Arbeitgeberverband Südwestmetall
Dr. Rainer Dulger Bild: Arbeitgeberverband Südwestmetall

Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie wollen die Arbeitgeber mit einem neuen Lösungspaket den Durchbruch bis Mittwoch im Tarifgebiet Bayern schaffen. "Falls es nicht am guten Willen fehlt, sollten wir jetzt das Rüstzeug für einen tragfähigen Kompromiss beisammen haben", sagte der Präsident des Abreitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagausgabe). "Ich will eine Lösung bis Mittwoch."

Um Spielraum für eine stärkere als die bisher angebotene Tariferhöhung zu schaffen, streben die Arbeitgeber eine längere Vertragslaufzeit und eine betriebliche Differenzierungsklausel im Tarifvertrag an. "Wenn wir uns auf eine deutlich längere Laufzeit verständigen, wird auch der Spielraum für eine Tariferhöhung deutlich größer sein", sagte Dulger. "Ich finde, es spricht viel für eine Laufzeit von mehr 20 als Monaten, also bis ins Frühjahr 2015." Das erste Angebot der Arbeitgeber in Höhe von 2,3 Prozent für eine Laufzeit von 13 Monaten hatte die IG Metall im April zurückgewiesen. Zusätzlichen Spielraum für Tariferhöhungen wollen die Arbeitgeber nun auch dadurch schaffen, dass Betrieben mit schwacher Geschäftsentwicklung ein Abweichen vom abgestrebten Tarifabschluss erleichtert wird. "Mehr Spielraum für Flexibilisierungsklauseln im Tarifvertrag heißt mehr Spielraum für Tariferhöhungen", sagte Dulger der Zeitung.

Erstmals seit 18 Jahren stellen sich die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie aktiv darauf ein, die bundesweit entscheidende Verhandlungsrunde nicht in Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen zu führen, sondern in Bayern. "Für die Arbeitgeberseite haben wir uns in den vergangenen Tagen mit einer überregional abgestimmten Strategie darauf vorbereitet, die Verhandlungen in Bayern zu einem Abschluss zu führen", sagte Dulger. Die Arbeitgeber in Bayern hätten einen "neu und gut organsierten Verband", lobte Dulger. Überdies sei die Bedeutung der bayerischen Industrie in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Im Vorfeld der Verhandlungen wurde in Bayern am Montag auch gestreikt. Nach Angaben des Landesverbandes der IG Metall sollen bereits bis zum Nachmittag über 30.000 Menschen an den Aktionen teilgenommen haben. Zahlenmäßig vorneweg seien BMW und Audi, die in München, Regensburg, Landshut und Ingolstadt bei gemeinsamen Aktionen mit anderen Betrieben insgesamt über 25.000 Warnstreikende auf die Beine gebracht hätten. Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 60 Euro.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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