Umfrage: Jede vierte Pflegekraft will Beruf wechseln
Archivmeldung vom 16.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićKliniken und Pflegeeinrichtungen droht akut eine Verschärfung ihrer bereits großen Personalengpässe. Das berichtet die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf eine Umfrage des Instituts Yougov für ein Jobportal.
Vor
allem wegen der hohen Arbeitsbelastung sucht demnach aktuell mehr als
jede vierte Pflegekraft aktiv nach einem anderen Job. Der Umfrage
zufolge denken zwei von drei befragten Pflegekräften (69 Prozent) übers
Aufhören nach, die Hälfte von ihnen oft, die andere gelegentlich. Noch
größer ist die Unzufriedenheit unter den Intensivpflegekräften, die in
der Corona-Pandemie besonders oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit
gekommen sind: Acht von zehn der examinierten Kräfte mit
Zusatzqualifikation stellen die weitere Ausübung ihres Berufs infrage,
42 Prozent tun dies oft. Und beim Nachdenken bleibt es nicht mehr: 28
Prozent der befragten Pflegekräfte suchen aktuell bereits einen neuen
Job, zwölf Prozent wollen in eine andere Tätigkeit im Gesundheitswesen
wechseln, 16 Prozent ganz raus aus der Branche.
Besonders oft
planen jüngere Beschäftigte zwischen 18 bis 34 Jahren den Absprung, von
ihnen sucht jeder dritte (34 Prozent) eine andere Tätigkeit. Die ab
Mittwoch geltende Impfpflicht in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen
spielt dabei keine Hauptrolle. Die Hälfte (49 Prozent) der Befragten gab
die hohe Arbeitsbelastung als Grund an, 39 Prozent das Gehalt. Jede
vierte Pflegekraft will wegen der Arbeitszeiten den Beruf wechseln,
jedem fünften fehlt die Anerkennung.
Die wenigsten stören sich
an den direkten Pandemie-Folgen, zu denen auch die Impfpflicht gehört,
nur fünf Prozent gaben das als möglichen Kündigungsgrund an. Allerdings
wollen von den wenigen Ungeimpften in den Einrichtungen sechs von zehn
die Branche verlassen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur