Abrechnungsmanipulation: Kaufmännische Krankenkasse deckte allein im Jahr 2005 einen Schaden von rund einer Million Euro auf
Archivmeldung vom 24.01.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Kaufmännische Krankenkasse (KKH) hat allein im Jahr 2005 deutschlandweit Abrechnungsmanipulation in Höhe von knapp einer Million Euro aufgedeckt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der durch Abrechnungsbetrug entstandene Schaden damit verdoppelt. Insgesamt konnte die KKH im Jahr 2005 mehr als 730 Betrugsfälle abschließend bearbeiten.
Das gestiegene Schadensvolumen verdeutlicht die Fortschritte bei
der Verfolgung von Straftaten zu Lasten der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV). "Dies zeigt, dass die Bekämpfung von
Abrechnungsbetrug erfolgreich verläuft und unsere Kontrollmechanismen
greifen", so Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH. "Die
große Mehrheit unserer Partner rechnet vertragsgemäß ab. Umso
wichtiger ist es, Manipulationsversuchen von Einzelnen frühzeitig und
konsequent zu begegnen."
Die KKH hat im März 2001 als erste bundesweit tätige Krankenkasse
einen Arbeitsbereich eingerichtet, der sich ausschließlich der
Bekämpfung von Abrechnungsmanipulation widmet. Mit dem Inkrafttreten
des GKV-Modernisierungsgesetzes im Jahr 2004 wurde die Einrichtung
solcher Stellen vom Gesetzgeber allen Krankenkassen verpflichtend
vorgeschrieben. Kailuweit: "Wir sehen die Pionierarbeit der KKH mit
dieser gesetzlichen Regelung bestätigt."
Seit 2001 konnte die KKH fast 2.900 Fälle von Abrechnungsbetrug
abschließend bearbeiten. Insgesamt hat sich in dieser Zeit eine
Forderungssumme von 2,5 Millionen Euro ergeben. Mehr als 1.300 Fälle
befinden sich derzeit in laufender Bearbeitung. Kailuweit:
"Grundsätzlich wird jeder Schaden geltend gemacht. Leider sehen wir
aber nur einen Teil des Geldes wieder. Wenn die Täter zahlungsunfähig
sind, ist eine Durchsetzung der Ansprüche entweder gar nicht oder nur
mit erheblicher zeitlicher Verzögerung möglich." Dennoch sei auch in
diesen Fällen ein konsequentes Vorgehen angezeigt - allein schon
wegen der erheblichen präventiven Wirkung.
Die Kaufmännische betreut rund zwei Millionen Versicherte in
Deutschland und ist die viertgrößte bundesweit agierende gesetzliche
Krankenkasse. Der Jahresetat 2006 beläuft sich auf rund vier
Milliarden Euro. Der Beitragssatz der KKH liegt stabil bei 13,2
Prozent.
Quelle: Pressemitteilung KKH - Die Kaufmännische