Rezeptfreie Arzneien nicht mehr von gesetzlichen Krankenkassen gedeckt
Archivmeldung vom 04.02.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakLaut Umfrage der "Ärzte Zeitung", bei der 700 Leser ihre Meinung darlegten, zeigt sich, dass eine Antwort auf die Frage fehlt, warum die Krankenkassen rezeptfreie Medikamente nicht mehr zahlen.
Das zeigt eine nicht-repräsentative Umfrage der "Ärzte Zeitung" über die Verordnung rezeptfreier Arzneien. Fast 700 Leser haben geantwortet - die Botschaft ist eindeutig. OTC-Präparate sind nach wie vor häufiges Thema in der Sprechstunde.
Fast 36 Prozent der antwortenden Ärzte erklären, ihre Patienten hätten nach wie vor häufig Fragen. Nicht zuletzt, weil generell die Kostenbelastung für die Versicherten gestiegen ist: "Mehr GKV-Beiträge plus Praxisgebühr plus Rezeptgebühr für verschreibungspflichtige Medikamente" machen sich im Portemonnaie bemerkbar - deshalb fragten Patienten nach, berichtet die Praktische Ärztin Dr. Maren Häusler aus Berlin.
Die Nebenwirkungen der Entscheidung des Gesetzgebers bekommen Ärzte zu spüren, sagt die Allgemeinmedizinerin Dr. Doreen Traub aus Ravensburg: "Der Begründungsaufwand, warum es gerade dieses Selbstzahler-Rezept sein soll, ist viel höher als früher." Mit ihr haben fast 56 Prozent der Antwortenden erklärt, sie müssten immer wieder erläutern, warum Kassen OTC-Arzneien nur in Ausnahmefällen zahlen. Dann ist die Ausstellung eines Grünen Rezepts oft der einzige Ausweg. Nur in jeder vierten Praxis ist der Verordnungsausschluss nur selten Thema. Die meisten Patienten, berichtet die Allgemeinärztin Dr. Heidemarie Richter aus Vierkirchen, "wissen, dass die Kostenübernahme verweigert wird".