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ARD-DeutschlandTrend: Nur knapp jeder Sechste will am Atomausstieg zum Jahresende festhalten

Archivmeldung vom 04.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Eine Mehrheit der Deutschen möchte, dass die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland über das Jahresende hinaus genutzt werden. Allerdings gehen die Meinungen auseinander, wie lange das der Fall sein soll. 41 Prozent sprechen sich dafür aus, den Betrieb der Atomkraftwerke um einige Monate zu strecken.

Ebenfalls 41 Prozent sind dafür, die Atomenergie auch langfristig zu nutzen. Knapp jeder Sechste (15 Prozent) will dagegen wie geplant am Atomausstieg zum Jahresende festhalten. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.313 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und seinen energiepolitischen Folgen für Deutschland wird aktuell über verschiedene Maßnahmen diskutiert. Auf breite Zustimmung stößt ein schnellerer Ausbau der Windenergie. 81 Prozent halten das für richtig, 15 Prozent für falsch. Mehrheitlich befürwortet werden auch ein befristetes Tempolimit auf Autobahnen (61 Prozent) sowie eine verstärkte Nutzung von Kohlekraftwerken (61 Prozent). Der Vorschlag, so genanntes Fracking-Gas in Deutschland zu fördern, wird dagegen mehrheitlich abgelehnt: 56 Prozent sind dagegen, gut jeder Vierte (27 Prozent) spricht sich dafür aus.

Das Ziel der Bundesregierung, Deutschland unabhängig von russischen Energie-Importen zu machen, unterstützt eine Mehrheit der Deutschen. 71 Prozent halten dieses Ziel für richtig, jeder Vierte (24 Prozent) hingegen für falsch. Die aktuellen Sanktionsmaßnahmen gegen Russland werden derweil unterschiedlich bewertet: Für 37 Prozent der Deutschen gehen sie nicht weit genug (-4 Prozentpunkte im Vgl. zu Juni). 34 Prozent halten sie für angemessen (-3). Jedem Fünften (21 Prozent) gehen sie inzwischen zu weit (+6). Die deutsche Unterstützung der Ukraine mit Waffen empfinden 39 Prozent der Deutschen als angemessen (-3). Für jeden Dritten (32 Prozent) geht sie zu weit (+9), für 23 Prozent der Deutschen nicht weit genug (-6).

Datenbasis: Befragungsdaten

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
  • Fallzahl: 1.313 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 01.08.2022 bis 03.08.2022
  • Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
  • Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut:

  • Russland ist Ende Februar in die Ukraine einmarschiert. Deutschland hat hierauf mit verschiedenen Schritten reagiert. Geben Sie im Folgenden bitte jeweils an, ob diese angemessen sind, zu weit oder nicht weit genug gehen. Wie ist es mit …?

1) der Unterstützung der Ukraine mit Waffen durch Deutschland

2) den Sanktions-Maßnahmen gegen Russland

  • Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, Deutschland unabhängig von russischen Energie-Importen zu machen. Finden Sie dieses Ziel richtig oder falsch?
  • Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und seinen wirtschafts- und energiepolitischen Folgen für Deutschland wird über verschiedene Maßnahmen diskutiert. Geben Sie bitte zu den folgenden Maßnahmen an, ob diese aus Ihrer Sicht richtig oder falsch sind.

a) Förderung von sogenanntem Fracking-Gas in Deutschland

b) Schnellerer Ausbau der Windenergie

c) Verstärkte Nutzung von Kohlekraftwerken

d) Befristetes Tempolimit auf Autobahnen

  • Auch über die weitere Nutzung der Atomenergie wird diskutiert. Sollen die letzten drei Atomkraftwerke wie geplant zum Jahresende abgeschaltet werden, soll der Betrieb dieser drei Kraftwerke um einige Monate gestreckt werden oder soll Deutschland Atomenergie auch langfristig nutzen?

Quelle: ARD Das Erste (ots)

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