Dax vor Höhepunkten der Berichtssaison fester
Zum Wochenstart hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 19.531 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,4 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.
An der Spitze der Kursliste rangierten Fresenius, Heidelberg Materials
und Münchener Rück. Entgegen dem Trend klar im Minus waren derweil die
Papiere von Porsche nach einem negativen Analystenkommentar. Auch die
Aktien von Siemens Healthineers fanden sich im deutlich roten Bereich
wieder.
Der Ölpreis sank unterdessen stark: Ein Fass der
Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher
Zeit 72,11 US-Dollar, das waren 394 Cent oder 5,2 Prozent weniger als am
Schluss des vorherigen Handelstags.
"Der deutlich fallende
Ölpreis ist ein Zeichen dafür, dass die Anleger geopolitische Risiken
auspreisen", sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets.
"Israels Vergeltungsschlag auf den Iran beschränkte sich auf Raketen-
und Luftverteidigungsanlagen und war damit zurückhaltender als
befürchtet. Dies könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass die
diplomatischen Bemühungen um die Freilassung der Geiseln im
Gaza-Streifen und eine Waffenruhe dort und im Libanon nicht ganz
aussichtslos sind."
"Somit ist die von vielen Investoren
befürchtete Eskalation vorerst nicht eingetreten, was auch an der
Frankfurter Börse zum heutigen Handelsstart zunächst mit steigenden
Kursen quittiert wurde. Aber die anstehenden Ereignisse wie die
Quartalsberichte von fünf der US-Big-Techs, die Arbeitsmarktzahlen aus
den USA am Freitag und nicht zuletzt die Präsidentschaftswahl am
kommenden Dienstag ließen den Dax im weiteren Tagesverlauf eher auf der
Stelle treten."
"Alphabet macht morgen den Anfang, Microsoft und
Meta folgen am Mittwoch und Apple und Amazon am Donnerstag. Die hohe
Bewertung des Aktienmarktes, die sich bereits wieder dem Niveau der
Jahrtausendwende nähert, spricht für die weiter hohen Gewinnerwartungen
der Anleger. Bis Ende kommenden Jahres gehen sie im Schnitt von einem
Anstieg von 25 Prozent aus." Diese Vorhersage hänge weitgehend von den
massiven KI-Investitionen bei Alphabet, Microsoft, Amazon und Meta ab.
"Das Problem: Einen Zeitplan für die Amortisierung dieser Investitionen
gibt es nicht."
Der Technologiesektor betrachte KI-Ausgaben als
unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Den Unternehmen bleibe
also keine andere Wahl als zu investieren, selbst wenn der Ertrag
kurzfristig ausbleibe. "Auch wenn am Ende einige von ihnen als Gewinner
vom Platz gehen dürften, zeigt die Geschichte, dass Wachstumsprognosen
insgesamt oft zu optimistisch sind. 25 Prozent auf zwölf Monate ist ein
ehrgeiziges Ziel, das zu Marktanpassungen führen könnte, sollte es nicht
erreicht werden. Die kommenden Zahlen könnten schon etwas mehr
Aufschluss über die Unbekannten in dieser Gleichung geben", sagte
Oldenburger.
Quelle: dts Nachrichtenagentur