Basel II gescheitert: BDWi-Brandbrief an die Banken
Archivmeldung vom 21.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts des Scheiterns des durch Basel II eingeführten Ratingverfahrens spricht sich der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft dafür aus, zum alten Vertrauensverhältnis von Banken zu ihren mittelständischen Kunden zurückzukehren.
"Im Mittelstand macht sich Wut breit. Während die Banken unter dem
Schlagwort Basel II kleinen und mittleren Unternehmen die
Kreditvergabe weitgehend verwehren, beteiligt man sich an
milliardenschweren faulen Krediten aus dem Ausland", gibt der
Präsident des BDWi, Werner Küsters, die Stimmungslage vieler
Unternehmer wieder. Deshalb hat er sich in einem Brief an die Banken
gewandt, in dem er die jetzige Situation anprangert.
Mit der von den Banken vehement befürworteten Einführung von Basel
II habe man das persönliche Vertrauensverhältnis des Bankmitarbeiters
zu seinen Kunden durch ein entpersonalisiertes Ratingverfahren
ersetzt. Mit mathematischen Standardverfahren habe man Kredite
sicherer machen wollen. 'Rating' sei das unsägliche Zauberwort, mit
dem man seither den Mittelstand drangsaliere und nicht selten
geschäftlich ausboote.
"Ohne das Ansehen des betroffenen Unternehmens zu berücksichtigen,
genügt die Klassifizierung in eine sog. Risikobranche, um eine
Kreditvergabe von Seiten der Bank abzulehnen", schreibt Küsters.
Offensichtlich habe das gepriesene Ratingverfahren jetzt völlig versagt. "Eine solche Krise, wie von Basel II ausgelöst, hat es zuvor nie gegeben", erläutert Küsters. "Nicht mechanisierte Ratingverfahren, durchgeführt durch anonyme Apparate, sondern das persönliche Vertrauensverhältnis vor Ort muss im Bankgeschäft wieder entscheidend werden. Dies hilft dem Mittelstand, dies nützt der Bank, dies nützt insgesamt der deutschen Wirtschaft.", so Küsters.
Quelle: Pressemitteilung Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft BDWi