Neue Lenk- und Ruhezeiten für LKW-Fahrer treten in Kraft
Archivmeldung vom 10.04.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie neue Lenk- und Ruhezeiten-Verordnung für LKW-Fahrer tritt am 11. April in Kraft - und wird den Unternehmensalltag der Transport- und Logistikbranche verändern.
Des einen Freud, des anderen Leid: Bei der Gewerkschaft Ver.di
wird die am 11. April in Kraft tretende Lenk- und
Ruhezeiten-Verordnung für LKW-Fahrer und die damit einhergehende
Eindämmung überlanger Schichten gefeiert, Verkehrsdienstleister
klagen über die neue Regelung: Sie erwarten 16 bis 18 Prozent höhere
Personalkosten und befürchten zum großen Teil, die Kosten nicht an
die Auftraggeber weitergeben zu können.
Die wichtigsten Änderungen der neuen Verordnung betreffen die
maximale Wochenlenkzeit. Höchstens 56 Stunden darf ein Fahrer künftig
noch pro Woche hinter dem Lenkrad sitzen. Bisher gab es für die
Wochenfahrzeit keine ausdrückliche Höchstgrenze - die Lenkzeit war
lediglich für den Zeitraum von zwei Wochen auf 90 Stunden beschränkt.
Auch die täglichen und wöchentlichen Ruhezeiten und die
vorgeschriebenen Fahrunterbrechungen ändern sich.
Hilfe bei der Weitergabe der gestiegenen Personalkosten könnte den
Transportunternehmern die Konjunktur leisten: Experten erwarten
steigende Frachtpreise. Gleichzeitig setzen Transporteure und
Spediteure auf organisatorische Maßnahmen, um den Kostenanstieg
einzudämmen. Mit Kooperationen und mit Begegnungsverkehren, bei denen
die Fahrer auf Fahrzeugen während der Tour ausgewechselt werden, soll
die Kostenspirale gebremst werden.
Bei der praktischen Umsetzung der neuen Regelungen sind noch
manche Fragen offen. So ist noch nicht klar, ob und wie Personen
haften, die gegen die neuen Vorschriften verstoßende
Beförderungszeitpläne vereinbaren. Unklarheit herrscht auch EU-weit:
Jedes EU-Mitgliedsland interpretiert die neuen Vorschriften anders -
Experten befürchten deshalb Wettbewerbsverzerrungen.
Quelle: Pressemitteilung VERKEHRSRUNDSCHAU