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Bosch befürchtet gravierende Probleme mit Abgasnorm Euro 7

Archivmeldung vom 30.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
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Bosch rechnet mit gravierenden Problemen, wenn die Abgasnorm Euro 7 so kommen sollte, wie derzeit in der EU diskutiert. "Die Vorschläge für Euro 7 sind für uns Anlass zu großer Sorge", sagte Uwe Gackstatter, Bosch-Bereichsvorstand für die Antriebstechnik, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe).

Die Verschärfung der Grenzwerte für Stickoxide brächte keine nennenswerte Verbesserung für die Luft in Städten, sagte er. Die Folgen aber wären beträchtlich: "Die nur schwer zu realisierenden Grenzwerte, für die es teilweise die Messtechnik noch gar nicht gibt, könnten dazu führen, dass der Verbrennungsmotor aus dem Markt gedrängt wird", so der Bereichsvorstand. "Das würde zu einem Strukturbruch führen - mit entsprechenden sozialen Verwerfungen."

In dem von Gackstatter verantworteten Bosch-Geschäft mit Antriebstechnik sind aktuell noch 83.000 Mitarbeiter beschäftigt, davon 80.000 im Bereich Verbrenner. Deren Lage sieht er nicht so skeptisch, sondern verweist darauf, dass der Verbrennungsmotor als Teil des Antriebsmix noch weiter gebraucht werde. Gleichzeitig mache Bosch erhebliche Fortschritte in der Elektromobilität, sowohl was batteriegetriebene Fahrzeuge angeht wie auch Brennstoffzellen-Technik.

In dieses Geschäft habe der Konzern allein im Jahr 2020 eine halbe Milliarde Euro investiert. "Wir haben ein großes Wachstum vor uns: von jetzt 700 Millionen Euro Umsatz auf fünf Milliarden Euro im Jahr 2025", kündigte Gackstatter an: "Viele Aufträge dafür haben wir schon akquiriert." Auch deswegen sieht sich der Bosch-Manager keineswegs als Abwickler vom Dienst, sondern: "Ich habe vermutlich die spannendste Transformationsaufgabe auf dem Planeten." Den notwendigen Personalabbau realisiert das Stiftungsunternehmen Bosch auf eigene Weise.

So habe man an verschiedenen Standorten eine Arbeitszeitverkürzung mit einer entsprechenden Gehaltskürzung für alle Mitarbeiter vereinbart, um die Kosten zu drücken, ohne dass unmittelbar Beschäftigte ihren Arbeitsplatz aufgeben müssen. "Es sind insgesamt bis zu 21.000 Mitarbeiter, die bis zu 8,5 Prozent weniger arbeiten und entsprechend auf Einkommen verzichten", fasste Gackstatter die Vereinbarungen an den deutschen Standorten aus seinem Verantwortungsbereich zusammen, die dem Konzern vor allem Zeit für den Umbau verschaffen, beispielsweise für die Umschulung von Maschinenbauern zu Softwarespezialisten.

Dabei geht es unter anderem um 1.600 Stellen im indirekten Bereich (Entwicklung, Vertrieb, Verwaltung), die bis zum Jahr 2022 gestrichen sein sollen. Die Hälfte des Personalabbaus habe man 2020 schon realisiert und dafür hätten nur 200 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. In der Corona-Pandemie habe sich die Antriebstechnik von Bosch besser geschlagen als der Markt, sagte der Unternehmer der FAZ. Während die Fahrzeugproduktion global um etwa 20 Prozent unter dem Vorjahreswert lag, habe seine Sparte nur einen Umsatzrückgang von zehn Prozent verbucht. Vor allem die chinesischen Kunden, sowohl im Pkw- wie im Nutzfahrzeugbereich hätten dazu beigetragen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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