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Peer Steinbrück: Thyssen-Krupp nicht zerschlagen

Archivmeldung vom 19.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Thyssen-Krupp
Thyssen-Krupp

Peer Steinbrück sorgt sich um die Zukunft des Thyssen-Krupp-Konzerns. Ein Zerschlagen des in rauhes Wasser geratenen Essener Unternehmens müsse unter allen Umständen verhindert werden, forderte der frühere Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und heutige Kanzlerkandidat der SPD bei einem Redaktionsbesuch der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).

Auf die Frage, ob Überlegungen sinnvoll sind, wonach die RAG-Stiftung Thyssen-Krupp vor Angriffen von außen und vor einer etwaigen Zerschlagung schützen soll, sagte Steinbrück: "Ich finde jede Idee, die dazu beiträgt, den Konzern zusammenzuhalten und eine Zerschlagung zu verhindern, nicht nur sympathisch, sondern auch zwingend erforderlich."

Steinbrück, der bis vor Kurzem im Aufsichtsrat des Stahl- und Technologieriesen gesessen hatte, sprach von einem "nicht nur landespolitischen, sondern auch industriepolitischen Interesse", Thyssen-Krupp zusammenzuhalten und "nicht auf eine Bahn geraten zu lassen, an deren Ende das Unternehmen möglicherweise zerlegt wird."

Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, die RAG-Stiftung könne dem bisherigen Großaktionär Krupp-Stiftung mit einem Darlehen aushelfen, um an einer möglichen Kapitalerhöhung teilnehmen zu können. Derzeit hält die Stiftung 25,3 Prozent des Konzerns.

Der Kanzlerkandidat will nach einem Wahlsieg grundsätzlich bei der Rente mit 67 bleiben. Er nennt dafür aber Voraussetzungen. "Ich gehöre nicht zu denjenigen, die bei der Rente mit 67 zum Rückzug blasen", sagte er, "denn wir stehen unter einem erheblichen Druck". Die Rentenbezugsdauer habe sich bei Männern in den letzten drei Jahrzehnten von sieben bis acht auf 16 bis 17 Jahre verdoppelt. "Dieser Tatsache tragen wir mit der Rente mit 67 Rechnung."

Andererseits werde das spätere Renteneintrittsalter nach den Vorstellungen seiner Partei aber auch nur dann zum Zug kommen, wenn die Beschäftigung der über 60-Jährigen sich gut entwickele und über 50 Prozent steige. Das werde eine neue Regierung überprüfen. "Alles andere hieße eine massive Rentenkürzung für Ältere."

Außerdem, so der Kanzlerkandidat, "werden wir einführen, dass es die volle Rente ohne Abschläge ab dem 63. Lebensjahr nach 45 Versicherungsjahren gibt". Denn es gebe "zu viele Menschen, die in körperlich anstrengenden Berufen nicht länger als 45 Jahre arbeiten können".

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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