Deutschland fällt als Standort für Wasserstoff-Autos weiter zurück
Archivmeldung vom 04.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttDeutschland fällt als Absatzmarkt sowie als Entwicklungs- und Produktionsstandort für Wasserstoff-Autos weiter zurück. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA).
Anfang vergangenen Jahres waren in Deutschland demnach insgesamt 329 wasserstoffgetriebene Pkw zugelassen, dazu 16 Busse sowie zwei Lastwagen. Und das bei einem Gesamtbestand von mehr als 64 Millionen Fahrzeugen. Neuere Zahlen zu Fahrzeugen mit Brennstoffzellen hierzulande liegen noch nicht vor. Um den sogenannten Umweltbonus, der seit Mitte 2016 gezahlten Prämie für schadstofffreie Pkw, haben sich bislang rund 90.000 Halter beworben. Darunter waren laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) Stand Ende Januar aber insgesamt nur 43 Anträge zur Förderung von Wasserstoffautos.
Ein Grund für die Zurückhaltung der Kunden hierzulande ist neben dem hohen Preis der Fahrzeuge die geringe Zahl an Wasserstofftankstellen. Hinzu kommt, dass die deutschen Hersteller bei Brennstoffzellen-Fahrzeugen aktuell kein Angebot machen können. Wer in Deutschland ein entsprechendes Auto kaufen will, muss auf Fahrzeuge von Toyota oder Hyundai zurückgreifen. "Gerade die deutschen Hersteller müssten deutlich mehr tun, um Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb weiterzuentwickeln", forderte der Autoexperte Stefan Bratzel in der "Welt am Sonntag".
In der Technologie stecke viel Potenzial, fügte er hinzu. Hersteller wie Opel, Ford oder die Marke VW planen derzeit keine wasserstoffgetriebenen Modelle. Mercedes, BMW und Audi erklärten auf Anfrage der Sonntagszeitung, dass mit einer Produktion von Hydrogen-Autos in nennenswerter Zahl erst ab 2025 zu rechnen sei. Hinzu kommt, dass es in Deutschland kaum Wasserstoff-Tankstellen gibt. Derzeit sind es 60 Anlagen, bis Ende des Jahres sollen es 100 sein. Die deutschen Hersteller konzentrieren sich derzeit ganz auf Batteriefahrzeuge. Sie erwarten, dass die Preise für die Energiespeicher schneller fallen, als die für Brennstoffzellen und Stromer daher in kürzerer Zeit zu attraktiveren Preisen verkauft werden können.
Quelle: dts Nachrichtenagentur