2,9 % mehr Beschäftigte im Gesundheitswesen im Jahr 2021
Archivmeldung vom 26.01.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie Zahl der Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen ist im Corona-Jahr 2021 deutlich stärker gestiegen als noch im ersten Pandemiejahr 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren zum Jahresende 2021 gut 6,0 Millionen Personen im Gesundheitswesen beschäftigt. Das waren 169 000 mehr als Ende 2020. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Jahr 2021 um 2,9 % und damit stärker als im Jahr 2020, als die Beschäftigtenzahl um 1,4 % gestiegen war. Der Grund für den stärkeren Anstieg war die Zahl zusätzlicher Beschäftigter in der Pandemiebekämpfung, etwa in der Kontaktnachverfolgung von Infizierten sowie in Corona-Teststellen und Impfzentren. Dagegen veränderte sich die Zahl der Pflegefachkräfte in Krankenhäusern, ambulanten und (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen entgegen dem Gesamttrend kaum.
Zahl der geringfügig Beschäftigten erhöhte sich besonders stark
Die Zahl der auf die volle Arbeitszeit umgerechneten Beschäftigten (Vollzeitäquivalente) lag Ende 2021 bei gut 4,3 Millionen. Sie erhöhte sich im Jahr 2021 mit +84 000 oder +2,0 % gegenüber dem Vorjahr weniger stark als die Gesamtzahl der Beschäftigten. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Ende 2021 von den 169 000 zusätzlichen Beschäftigten im Gesundheitswesen lediglich 24 000 vollzeitbeschäftigt, aber 80 000 teilzeitbeschäftigt und 65 000 geringfügig beschäftigt waren. Dabei stieg die Zahl der geringfügig Beschäftigten im Gesundheitswesen mit +8,7 % besonders stark.
Starker Personalzuwachs unter anderem im Gesundheitsschutz, Arztpraxen und Apotheken
Das zusätzliche Personal zur Pandemiebekämpfung arbeitete in den Einrichtungen Gesundheitsschutz, Apotheken, Arztpraxen und in den sonstigen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Das zeigt sich an den gegenüber dem Gesamtanstieg der Beschäftigtenzahl im Gesundheitswesen deutlich höheren Zuwachsraten in diesen Bereichen.
Ende 2021 arbeiteten 58 000 Beschäftigte in der Einrichtung Gesundheitsschutz, wozu auch das Personal in den Gesundheitsämtern und den in öffentlicher Hand betriebenen Impfzentren zählt. Vor Pandemiebeginn Ende 2019 hatten 41 000 Beschäftigte im Gesundheitsschutz gearbeitet. Danach erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten im Jahr 2020 um 10 000 oder 23,2 % und im Jahr 2021 um weitere 8 000 oder 15,0 %.
In Arztpraxen und Apotheken wurden zahlreiche Corona-Tests und Impfungen durchgeführt. Auch hier stieg die Beschäftigtenzahl: Ende 2021 arbeiteten 731 000 Beschäftigte in Arztpraxen, das waren 21 000 oder 3,0 % mehr als ein Jahr zuvor. 2020 war die Zahl der Beschäftigten in Arztpraxen lediglich um 2 000 oder 0,3 % gestiegen. Deutlicher als in Arztpraxen erhöhte sich die Beschäftigtenzahl in Apotheken: Ende 2021 arbeiteten dort 255 000 Beschäftigte. Die Beschäftigtenzahl stieg damit binnen Jahresfrist um 25 000 oder 10,8 %, nachdem sie 2020 um 1 000 oder 0,4 % gestiegen war.
Das Personal in Corona-Testzentren wird in der Gesundheitspersonalrechnung in den sonstigen Einrichtungen des Gesundheitswesens erfasst, sofern die Beschäftigten in einem medizinischen Gesundheitsberuf (ohne Tiermedizin), einem Beruf in der Altenpflege oder in der Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik gemeldet wurden. Ende 2021 arbeiteten 488 000 Personen in sonstigen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Die Zahl der Beschäftigten stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 51 000 Beschäftigte oder 11,6 %, nachdem sie 2020 um 3 000 oder 0,7 % gestiegen war.
Wie viel zusätzliches Personal insgesamt in den Einrichtungen Gesundheitsschutz, Arztpraxen, Apotheken und den sonstigen Einrichtungen des Gesundheitswesens für Corona-Tests, Impfungen und weitere Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung eingestellt wurde, kann nicht exakt quantifiziert werden, weil dieses Personal keiner eigenen Berufsgruppe zugeordnet werden kann beziehungsweise dieses Personal in der Gesundheitspersonalrechnung nicht gesondert erfasst wird.
Deutlich mehr Beschäftigte auch in medizinisch-technischen Laborberufen
Auch bei den Beschäftigten in medizinisch-technischen Laborberufen erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten deutlich. Ende 2021 übten 80 000 Beschäftigte einen medizinisch-technischen Beruf in einem Laboratorium aus. Vor Pandemiebeginn Ende 2019 hatte die Zahl noch bei 68 000 gelegen. Im Jahr 2020 erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 3 000 oder 4,3 % und im Jahr 2021 um weitere 9 000 oder 12,4 %.
Wenig Veränderung bei der Zahl der Pflegefachkräfte in Krankenhäusern und in der Pflege
In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen stieg die Zahl der Pflegefachkräfte im Jahr 2021 deutlich schwächer als die Beschäftigtenzahl in den bereits genannten Bereichen und auch deutlich schwächer als im Jahr vor Pandemiebeginn: Ende 2021 arbeiteten in den deutschen Krankenhäusern 510 000 Pflegefachkräfte, das waren 7 000 oder 1,4 % mehr als ein Jahr zuvor. 2020 war die Zahl der Pflegefachkräfte in Krankenhäusern um 15 000 oder 3,2 % gestiegen, 2019 war der Zuwachs mit +20 000 oder +4,2 % noch stärker gewesen. Auch umgerechnet in Vollzeitäquivalente war die Zahl der Pflegefachkräfte in Krankenhäusern im Jahr 2019 stärker gestiegen als in den beiden Pandemiejahren (2019: +3,7 %, 2020: +2,7 %, 2021: +0,5 %).
Die Zahl der Pflegefachkräfte in ambulanten und (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen veränderte sich in der Corona-Pandemie kaum. Da die Pflegestatistik nur alle zwei Jahre erhoben wird, werden für den Vergleich die Jahre 2019 und 2021 herangezogen. Ende 2021 waren in der ambulanten Pflege 185 000 Pflegefachkräfte beschäftigt. Das waren 1 000 oder 0,5 % weniger als Ende 2019. In (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen waren Ende 2021 genauso viele Pflegefachkräfte beschäftigt wie Ende 2019 (jeweils 244 000). Auch umgerechnet in Vollzeitäquivalente veränderte sich die Zahl der Pflegefachkräfte in ambulanten und (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen zwischen 2019 und 2021 kaum (ambulante Pflege: +0,8 %, (teil-) stationäre Pflege: +0,3 %).
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)