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Studie: Beschäftigungswachstum vor allem durch bestehende Betriebe

Archivmeldung vom 13.06.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Deutschland gilt international mittlerweile als Billiglohnland (Symbolbild)
Deutschland gilt international mittlerweile als Billiglohnland (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Bestehende Betriebe sind offenbar Treiber für das Wachstum der Beschäftigung in Deutschland von 2000 bis 2016 gewesen. Das geht aus Berechnungen der Ifo-Niederlassung in Dresden hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Neugründungen spielten demnach für das Beschäftigungswachstum nur eine untergeordnete Rolle.

"Die Expansion existierender Betriebe staatlich zu unterstützen ist daher die bessere Möglichkeit, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen", sagte Ifo-Forscher Niels Gillmann. "Gründungsförderung ist zwar auch sinnvoll, schafft aber eher Innovationen als Arbeitsplätze." In den kreisfreien Großstädten wurden mehr Arbeitsplätze geschaffen, aber auch mehr abgebaut. 

Dort wuchs die Beschäftigung netto mit durchschnittlich 1,0 Prozent etwas stärker als in den drei anderen Siedlungstypen (städtische Kreise, ländliche Kreise mit Verdichtungsansatz und dünn besiedelte ländliche Kreise). Die Fluktuation der Arbeitsplätze ist in Großstädten mit 17,4 Prozent deutlich höher als in anderen Siedlungstypen. Dies deute darauf hin, dass die Betriebe in kreisfreien Großstädten auf veränderte Anforderungen schneller mit Personalanpassungen reagieren können und lasse somit vermuten, dass sie produktiver seien, so das Institut. Ein Grund hierfür dürfte die, im internationalen Vergleich, starke Regulierung des deutschen Arbeitsmarktes bezüglich der Einstellung oder Kündigung neuer Mitarbeiter sein. Betriebe außerhalb der Großstädte sind durchschnittlich kleiner, wodurch bürokratische Hürden stärker zum Tragen kommen. 

Kleine Betriebe scheuen den Aufwand, neue Mitarbeiter einzustellen oder alten zu kündigen. Eine mögliche Gegenmaßnahme wäre laut Institut, Bürokratie abzubauen, insbesondere in kleinen Betrieben, zum Beispiel den Kündigungsschutz zu lockern oder Regeln zur Arbeitszeit zu flexibilisieren. Für die Studie untersuchten die Ifo-Forscher das Beschäftigungswachstum in Deutschland mithilfe des Betriebs-Historik-Panel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Dabei wurden die Schaffung und der Abbau von Arbeitsplätzen unterteilt in Neugründungen und Wachstum sowie Schließungen und Schrumpfung von Betrieben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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