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Schäuble schließt Aufspaltung von Universalbanken in Europa nicht aus

Archivmeldung vom 30.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Wolfgang Schäuble Bild: Armin Kübelbeck / wikipedia.org
Dr. Wolfgang Schäuble Bild: Armin Kübelbeck / wikipedia.org

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat weitere Schritte zur Regulierung der Finanzbranche angekündigt: Dabei schließt er auch eine Zerschlagung von Universalbanken nicht aus, also die Trennung von Geschäftsbanken und Investmentbanking. "Wenn es in Europa nachgewiesenen Bedarf für einen solchen Schritt gibt, wird Deutschland sich nicht sperren", sagte Schäuble der "Welt am Sonntag".

In Deutschland hingen die Probleme des Finanzsektors allerdings nicht mit der Existenz von Universalbanken zusammen. Da die Pleite eines Finanzinstituts in einem europäischen Nachbarland Auswirkungen für die deutschen Steuerzahler haben kann, lehnt Schäuble die Idee trotzdem nicht ab. "Deshalb möchte ich den Vorschlag, Universalbanken aufzuspalten, auch gar nicht Grundweg ausschließen." Schäuble betonte, dass man bei der Regulierung der Finanzmärkte schon einiges geschafft habe. Aber es müsse noch mehr getan werden. Als Beispiel nannte er die Vergütung von Managern. "Der Gesetzgeber könnte die Vorschriften verschärfen, die dafür sorgen sollen, dass variable Bezüge nicht mehr kurzfristig ausgezahlt, sondern längerfristig angelegt werden", sagte der Finanzminister der Zeitung.

Schäuble gab zu, dass man die Regeln für die Finanzbranche in der Vergangenheit zu sehr gelockert habe. In diesem Zusammenhang kritisierte er die Opposition aus SPD und Grünen. "Wir alle miteinander sind bei der Deregulierung, die Ende der 90er-Jahre begann, zu weit gegangen Damals regierte Rot-Grün", so Schäuble. Ein Jahrzehnt später habe man die Finanzmärkte auf Kosten der Steuerzahler retten müssen. "Das war notwendig, um Schlimmeres zu verhindern. Aber wir müssen nun für Regeln sorgen, die eine Wiederholung verhindern."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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