DKV-Chef verurteilt hohe Vermittlerprovisionen und unseriöse Vertriebsmethoden
Archivmeldung vom 26.04.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Fabian PittichDer Chef der größten privaten Krankenkasse Deutschlands DKV, Clemens Muth, hat sich für die Begrenzung von Vermittlerprovisionen ausgesprochen. "Was wir am Markt sehen, ist stellenweise ruinös", sagte Muth dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe).
Das habe auch die Politik erkannt, sie wolle die Abschlussprovisionen deshalb auf maximal zwölf Monatsbeiträge begrenzen. "Das halte ich für absolut richtig. Der Markt ist offenbar nicht in der Lage, das Problem selbst vernünftig zu lösen", sagte Muth. Der DKV-Chef sprach sich ebenfalls für eine stärkere Sanktionierung von Vertriebsmethoden aus, bei denen Makler Kunden erst gegen Provision an eine private Kasse vermittelten, um ihnen wenig später erneut einen Anbieterwechsel zu empfehlen. "Es gibt solche unseriösen Vertriebsmethoden, und dagegen müssen wir uns wenden", sagt Muth dem Tagesspiegel. Der forcierte Wechsel gefährde das Geschäftsmodell der PKV. "Deshalb bin ich für eine verlängerte Stornohaftung der Vermittler. Wenn der Kunde innerhalb von fünf Jahren wechselt, soll der Vertreter einen Teil der Provision zurückzahlen müssen", sagte Muth.
Quelle: Der Tagesspiegel