DJV fordert Bahn zu sofortigem Stopp von Schleichwerbung auf
Archivmeldung vom 16.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Deutsche Journalisten-Verband hat die Deutsche Bahn AG aufgefordert, das vom Radiovermarkter RMS im Auftrag der Bahn gestartete Promotionprogramm sofort zu stoppen.
"Die von RMS geplanten Beiträge zur Wiedereröffnung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg sind Schleichwerbung in Reinform", kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, "die im redaktionellen Programm von Radiosendern nichts zu suchen haben." Er forderte die Radiosender auf, von den Promotionbeiträgen zu Gunsten der Bahn keinen Gebrauch zu machen.
RMS hat nach eigenem Bekunden für die privaten Radiosender 94,3 rs2 und Radio Hamburg für den Zeitraum von drei Wochen Promotionbeiträge im Auftrag der Bahn vorgesehen. "Persönliche Geschichten von Hörern setzen einprägsam und glaubhaft in Szene, welche Vorteile die schnelle Verbindung von nur 1 1/2 Stunden hat", heißt es in einer Stellungnahme von RMS. Und weiter: "Die persönlichen Geschichten der Hörer machen den Vorteil der schnellen Verbindung hautnah erlebbar und untermauern den USP des Produktes. Parallel stützt die Präsentation durch den bekannten Radiomoderator die Glaubwürdigkeit der Information enorm."
Der DJV-Vorsitzende forderte die Bahn auf, sich endlich von dubiosen Formen der PR zu verabschieden. Erst vor drei Wochen war bekannt geworden, dass die Bahn im Jahr 2007 mit anonymen Leserbriefen und Einträgen in Internet-Foren versucht hat, die Öffentlichkeit in ihrem Sinne zu beeinflussen. Zu den aktuellen Vorgängen war die Bahn für eine Stellungnahme gegenüber dem DJV nicht bereit.
Quelle: DJV