3. Quartal 2021: Reallöhne unverändert zum Vorjahresquartal
Archivmeldung vom 21.12.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Nominallohnindex in Deutschland war im 3. Quartal 2021 um 3,9 % höher als im Vorjahresquartal. Der Index bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen ab. Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum ebenfalls um 3,9 %.
Damit lag die reale (preisbereinigte) Verdienstentwicklung bei 0,0 %: "Der Zuwachs der Nominallöhne ist im 3. Quartal 2021 komplett durch die Inflation aufgezehrt worden", sagt Susanna Geisler, Referentin der Verdienststatistik im Statistischen Bundesamt. "Demnach gab es auch keine Reallohnsteigerung gegenüber dem Vorjahr", so Geisler weiter.
Normalisierung: Weniger Kurzarbeit lässt die Löhne wieder steigen
Bedingt durch die zunehmenden Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wurde im 3. Quartal 2021 weniger Kurzarbeit in Anspruch genommen. Dies führte zu gestiegenen Bruttomonatsverdiensten, da sich die Wochenarbeitszeit wieder normalisierte und das Kurzarbeitergeld nicht zum Bruttoverdienst zählt: Insgesamt hat sich die bezahlte Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten im Vergleich zum Vorjahresquartal um durchschnittlich 1,9 % auf 38,9 Stunden erhöht.
Aufholeffekte bei Reisebüros, Gastgewerbe und Luftfahrt
In der Unterscheidung nach Branchen war der Verdienstanstieg gemessen am Nominallohnindex im 3. Quartal 2021 bei den "Reisebüros und Reiseveranstaltern" (36,4 %), in der "Beherbergung" (12,8 %), der "Luftfahrt" (10,1 %) sowie in der "Gastronomie" (9,9 %) überdurchschnittlich hoch. Dies sind allerdings auch diejenigen Branchen, die im Vorjahresquartal von den stärksten Verdienstrückgängen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie - Lockdown und Kurzarbeit - betroffen waren. Es handelt sich hierbei also um Aufholeffekte, wobei die "Luftfahrt" und "Beherbergung" das Vorkrisenniveau des 3. Quartals 2019 noch nicht wieder erreicht haben, "Reisebüros und Reiseveranstaltern" sowie "Gastronomie" hingegen schon.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)