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DGB: Zahl der anerkannten ausländischen Berufsabschlüsse gering

Archivmeldung vom 01.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Elke Hannack Bild: DGB/Simone M. Neumann
Elke Hannack Bild: DGB/Simone M. Neumann

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) übt massive Kritik an der niedrigen Zahl der anerkannten ausländischen Berufsabschlüsse. 2014 waren gut 13.200 Berufsabschlüsse aus dem Ausland anerkannt worden, 1.590 wurden abgelehnt oder nur teilweise anerkannt.

"Die von der Bundesregierung ursprünglich anvisierte Zahl von rund 300.000 Anerkennungen liegt auch drei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes noch in weiter Ferne", sagte Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, dem "Handelsblatt". "Das große Potenzial der Interessierten wird überhaupt nicht ausgeschöpft." "Vor allem Industrie, Handel und Handwerk schneiden bei der Anerkennung im Ausland erworbener Kompetenzen schlecht ab - und das trotz eines erhöhten Fachkräftebedarfs" monierte die DGB-Vize. Denn von rund 13.200 Anerkennungen im Jahr 2014 kamen fast 11.000 aus den medizinischen Gesundheitsberufen, für die anderen Berufe blieben lediglich 2.300 positiv beschiedene Verfahren übrig. "Das ist geradezu absurd gering, angesichts von 3,4 Millionen Menschen in Deutschland mit eigener Migrationserfahrung und einem beruflichen Erst- oder Fortbildungsabschluss im Alter zwischen 25 und 65 Jahren."

Der DGB geht davon aus, dass vor allem die Kosten des Verfahrens und der damit verbundenen Nachschulungen und Zeugnisprüfungen für die meisten eine zu hohe Hürde darstellen Allein die Übersetzung der heimischen Zeugnisse koste einen Antragsteller oft bis zu 1.000 Euro. "Da aber gerade Einwanderer, deren Zeugnisse in Deutschland nicht anerkannt wurden, im Niedriglohnsektor arbeiten, ist wichtig, dass die Anerkennung und eventuell notwendige Nachqualifizierungen kostenfrei sind", so Hannack.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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