Zwei Banken wollen aus der ILB aussteigen
Archivmeldung vom 18.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Landesbank Berlin (LBB) will Ende 2005 als Anteilseigner der InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) aussteigen. Bereits im Oktober des vergangenen Jahres hat die LBB schriftlich die Kündigung ihrer Beteiligung ausgesprochen. Das bestätigte das brandenburgische Finanzministerium der Märkischen Oderzeitung. Auch die NRW.BANK erwägt, sich von ihrer Beteiligung an der ILB zu trennen.
Der
Sprecher dieser Bank bestätigte diesbezügliche gemeinsame
Überlegungen in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Eine Kündigung
der Anteile ist jedoch noch nicht erfolgt.
Zwischen ILB und LBB hat sich der Streit um die Beendigung der
Beteiligung wegen unterschiedlicher Rechtsauffassungen nun jedoch
zugespitzt. "Die LBB hat zu deren Klärung im August eine gerichtliche
Prüfung vor dem Potsdamer Verwaltungsgericht eingeleitet", sagte der
Sprecher des Ministeriums Ingo Decker. Die Sprecherin der LBB,
Constanze Stempel, verwies auf den Beschluss eines neuen
Sparkassengesetzes durch das Berliner Abgeordnetenhaus. "Danach wird
die LBB zum 1. Januar 2006 in eine AG umgewandelt", sagte Stempel.
Nach jetzigen Rechtsgrundlagen könne eine LBB AG nicht Trägerin der
öffentlich-rechtlichen Investitionsbank Brandenburg sein. "Deshalb
musste die LBB von ihrem Kündigungsrecht für die Beteiligung zum
Jahresende 2005 Gebrauch machen", begründete sie den Schritt. Der
Sprecher der NRW.BANK begründete die Überlegungen zur Veräußerung der
ILB-Anteile so: "Wir sind die Bank des Landes Nordrhein-Westfalens
und konzentrieren uns auf unser Land. Die ursprüngliche Kooperation
nach der Wende ist seit längerem abgeschlossen".
"Die laufende und zukünftige Geschäftstätigkeit sowie
Fördertätigkeit der ILB ist von den genannten Entwicklungen nicht
betroffen", sagte der Sprecher des Finanzministeriums. Das Land
Brandenburg strebe mit beiden Anteilseignern eine einvernehmliche
Lösung an. Er wollte sich nicht dazu äußern, wer die Anteile
übernehmen könnte. Ebenso nicht zu den Konsequenzen solange das
Ergebnis nicht bekannt sei.
Das Land Brandenburg hält ebenso wie die LBB 25 Prozent Anteile,
die NRW.BANK 50 Prozent. Das Stammkapital der ILB beträgt insgesamt
110 Millionen Euro.
Quelle: Pressemitteilung Märkische Oderzeitung