Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Februar 2023: +4,8 % zum Vormonat Auftragseingang ohne Großaufträge: +1,2 %
Archivmeldung vom 05.04.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDer reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2023 gegenüber Januar 2023 saison- und kalenderbereinigt um 4,8 % gestiegen. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich ein Zuwachs von 1,2 %. Damit stieg der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im dritten Monat in Folge und lag um 7,3 % höher als im November 2022. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2022 lag der Auftragseingang kalenderbereinigt 5,7 % niedriger.
Zur positiven Entwicklung des Auftragseingangs im Februar 2023 trugen maßgeblich Großaufträge im sonstigen Fahrzeugbau bei (saison- und kalenderbereinigt +55,9 % zum Vormonat). Zum sonstigen Fahrzeugbau zählen der Bau von Schiffen, Schienenfahrzeugen, Luft- und Raumfahrzeugen sowie von Militärfahrzeugen. Darüber hinaus wurde das Gesamtergebnis stark von Auftragszuwächsen im Bereich der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren (+3,7 %) und im Bereich des Maschinenbaus (+2,8 %) beeinflusst.
Während der Auftragseingang im Bereich der Investitionsgüter, zu dem auch der sonstige Fahrzeugbau zählt, im Februar 2023 um 7,3 % gegenüber dem Vormonat stieg, nahm er im Bereich der Vorleistungsgüter nur um 1,3 % zu. Im Bereich der Konsumgüter stieg der Auftragseingang um 1,9 %.
Die Inlandsaufträge stiegen gegenüber dem Vormonat um 5,6 %, die Auslandsaufträge erhöhten sich um 4,2 %. Dabei nahmen Auftragseingänge aus der Eurozone um 8,9 % zu, während Aufträge aus dem restlichen Ausland nur um 1,4 % stiegen.
Für Januar 2023 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Zuwachs des Auftragseingangs gegenüber Dezember 2022 von 0,5 % (vorläufiger Wert: +0,9 %).
Umsatz im Februar 2023 um 1,5 % höher als im Vormonat
Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im Februar 2023 saison- und kalenderbereinigt 1,5 % höher als im Vormonat. Für Januar 2023 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von 0,6 % gegenüber Dezember 2022 (vorläufiger Wert: +0,2 %). Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2022 lag der Umsatz im Februar 2023 kalenderbereinigt 0,6 % niedriger.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Auftragseingänge und Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe werden in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei werden die Auftragseingänge nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben. Die Veränderungsraten basieren auf den preisbereinigten Indizes des Auftragseingangs- und Umsatzindexes im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2015 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)