Bauern gehen ausländische Erntehelfer aus
Archivmeldung vom 02.05.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlFür deutsche Bauern wird es immer schwieriger, osteuropäische Erntehelfer zu finden. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf neueste Zahlen der Bonner Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) berichtet, arbeiten vor allem Polen inzwischen lieber in anderen europäischen Ländern.
Mit Beginn der Erntezeit im April erteilte die ZAV 101.785
befristete Arbeitserlaubnisse an polnische Bewerber. Damit wollten
fast 14.000 Polen weniger auf deutschen Feldern arbeiten als noch im
Vergleichsmonat des Jahres 2006. Die Zunahme der rumänischen
Erntehelfer um rund 2000 auf 25.600 konnte den Rückgang nicht
kompensieren. Insgesamt sank die Zahl der ausländischen
Saisonarbeitskräfte im Monatsvergleich rapide: von 145.000 im April
2006 auf 133.000 im April 2007.
Der Ernteeinsatz in Deutschland sei unattraktiver geworden, da die Saisonarbeitskräfte in anderen EU-Staaten deutlich besser entlohnt würden, berichtet das Blatt. Zudem dürften in Deutschland die ausländischen Arbeitnehmer nur maximal vier Monate im Kalenderjahr Obst pflücken oder Spargel stechen. Laut ZAV wanderten viele Osteuropäer deshalb nach Spanien oder Großbritannien ab, weil dort die Arbeitsmärkte inzwischen vollständig für Arbeitnehmer aus den neuen EU-Staaten geöffnet sind.
Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung