IG Metall: Diesmal über 100.000 Beschäftigte im VW-Warnstreik
Nach Angaben der IG Metall haben sich am Montag mehr als 100.000 Beschäftigte an den Warnstreiks bei Volkswagen beteiligt. Die genaue Zahl bezifferte die Gewerkschaft am Dienstag mit 102.600, wobei alleine in Wolfsburg 50.000 Mitarbeiter die Arbeit niederlegten.
"Niemand von uns will den Konflikt mit dem Unternehmen, das beispiellose
Vorgehen der Kündigung unserer Tarifverträge durch Volkswagen macht
diesen aber unumgänglich", sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten
Gröger. Die vierte Tarifverhandlung sei zwar konstruktiver als die
Gespräche zuvor gewesen: "Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen,
dass weiterhin etliche Differenzen zwischen uns und dem Unternehmen
bestehen."
Es sei weiterhin eine "Mammutaufgabe", das Unternehmen
von seinem eingeschlagenen Weg, welcher Werksschließungen und
Kündigungswellen nicht ausschließe, abzubringen und wieder auf den "Pfad
der Vernunft" zu navigieren. "Die historischen Warnstreikzahlen nimmt
unser Gegenüber am Verhandlungstisch hoffentlich als Wink mit dem
Zaunpfahl", so Gröger.
Die Gewerkschaft fordert in den
Tarifverhandlungen sieben Prozent mehr Lohn und 170 Euro mehr für die
Auszubildenden. Im Rahmen eines "Zukunftsplans" hatte die Gewerkschaft
vorgeschlagen, dass eine Erhöhung in einen "solidarischen Fonds"
erfolgen könnte. Das Unternehmen lehnt Entgelterhöhungen dagegen
generell ab und pocht wegen der derzeitigen Krise stattdessen auf
Lohnkürzungen. Auch Werkschließungen und Entlassungen schließt der
Konzern bisher nicht aus.
Quelle: dts Nachrichtenagentur