Niedersachsenmetall warnt vor Verfall des Landes
Archivmeldung vom 16.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie gute Konjunkturlage in Niedersachsen ist nach Meinung des Arbeitgeberverbands Niedersachsenmetall nicht nachhaltig: "Dieser Aufschwung ist kein nachhaltiger Aufschwung. Er steht auf tönernen Füßen, weil er fast nur vom Konsum getragen ist", warnte Niedersachsenmetall-Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Hauptwachstumstreiber 2016 sei dank der Flüchtlingsausgaben der Staatsverbrauch gewesen.
Doch gerade in den für das Land wichtigen "Maschinen- und Ausrüstungsinvestitionen ist eine echte Belebung nicht in Sicht", beklagte Schmidt. "Wir liegen heute sowohl in Deutschland als auch in Niedersachsen unter dem Investitionsniveau von 2008", erklärte er. Auch die staatliche Investitionsquote sei viel zu niedrig: "Sowohl bei den Unternehmen als auch bei der öffentlichen Hand schrumpft unser Kapitalstock von Jahr zu Jahr", warnte Schmidt.
"Das Land verfällt. Und zwar in einer Zeit, in der wir wegen der Digitalisierung vor einer riesigen Umwälzung stehen und es geradezu zwingend wäre, dass der Investitionsmotor anspringt." Um die Digitalisierung zu bewältigen, brauche Niedersachsens Wirtschaft vor allem "Breitband, Bildung, Bares". Das Land müsse dringend für schnelles Internet in allen Regionen, eine gute Berufsschulversorgung und bessere Abschreibungsregelungen sorgen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)