Offshore-Windenergie verursachergerecht belasten
Archivmeldung vom 21.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Anschluss von Offshore-Windenergieanlagen an das öffentliche Stromnetz wird nach Berechnungen der deutschen NE-Metallindustrie einen Großteil der durch die Regulierungsbehörde angeordneten Kostensenkungen wieder ausgleichen und insbesondere bei energieintensiven Unternehmen zu erneut steigenden Strompreisen führen.
Die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM) hat deshalb die
Ministerpräsidenten der Länder aufgefordert, das am kommenden Freitag
im Bundesrat zur Verabschiedung anstehende Gesetz zur Beschleunigung
von Planungsverfahren von Infrastrukturvorhaben (InPBeschlG) zu
stoppen. Vor einer Verabschiedung des grundsätzlich zu begrüßenden
Gesetzes, so WVM-Hauptgeschaftsführer Martin Kneer, müsse die
Begünstigungsklausel für die Offshore-Windanlagen
verursachungsgerecht überarbeitet werden. "Unsere Unternehmen können
es nicht hinnehmen, dass sich die Netzentgelte in der Stromversorgung
um bis zu 50 Prozent erhöhen," sagte Kneer. Dies widerspreche den
Versprechungen der Bundesregierung, die energieintensiven Industrien
in Deutschland durch international wettbewerbsfähige Strompreise zu
stärken.
Nach Informationen der WVM sind derzeit vor der Nord- und
Ostseeküste Windenergieanlagen mit einer Leistung von über 5400
Megawatt genehmigt. Weitere 4000 Megawatt stehen derzeit beim
Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSE) zur Entscheidung an.
Bevorzugte Plätze für die riesigen Windparks sind die Regionen vor
den Inseln Borkum, Sylt und Rügen.
Die WVM geht davon aus, dass Offshore-Windenergieanlagen eine deutlich höhere Wirtschaftlichkeit aufweisen als Anlagen an der Küste oder im Binnenland, andererseits aber deutliche höhere Kosten beim Transport des Stroms verursachen. Eine vollständige Abwälzung der Netzkosten auf die Stromverbraucher komme nicht in Frage und müsse auch unter Beihilfe-Aspekten geprüft werden, erklärte Kneer in Berlin.
Quelle: Pressemitteilung WirtschaftsVereinigung Metalle