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Bröckelschwellen: Spur führt nach Sachsen-Anhalt

Archivmeldung vom 20.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Beteiligter Schienenbagger im Bahnhof Borken; Bild: Bundespolizei Kassel
Beteiligter Schienenbagger im Bahnhof Borken; Bild: Bundespolizei Kassel

Die aufgrund von Betonkrebs instabilen Bahnschwellen, die die Deutsche Bahn seit mehr als einem Jahr bundesweit ersetzen muss, stammen unter anderem aus Sachsen-Anhalt. "Teilweise wurden die Schwellen in Sachsen-Anhalt produziert und sinnvollerweise auch überwiegend dort eingebaut", sagte der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Mitteldeutschland, Martin Walden, der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.

Auch die Kiessorte, die im Verdacht steht, die zur Instabilität führende chemische Reaktion im Beton auszulösen, kommt demnach zum Teil aus Kiesgruben im Land. Zu konkreten Firmen und zu Produktionsumfängen äußert die Bahn sich nicht.

Die kurzen Wege bei der Herstellung und beim Einbau seien der Grund dafür, dass Sachsen-Anhalt von maroden Schwellen so stark betroffen sei, sagte Walden dem Blatt weiter. Im Land sowie in Sachsen und Thüringen muss laut Bahn insgesamt rund eine Million betroffener Schwellen vorzeitig ausgewechselt werden, knapp sechs Prozent des Bestandes. Die Arbeiten ziehen sich hin: In diesem und im kommenden Jahr stehen jeweils noch 350.000 Bauteile zum Tausch an. "Ich gehe davon aus, dass wir Anfang 2025 fertig sein werden", sagte Walden der Zeitung.

Nach einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung waren Schwellen des betroffenen Typs die Hauptursache für ein schweres Zugunglück mit fünf Toten im Juni vergangenen Jahres in Bayern. Die Ermittlungen dauern aber noch an. Ende Juli 2022 hatte die Bahn damit begonnen, bundesweit hunderttausende entsprechende Bauteile zu prüfen und gegebenenfalls zu ersetzen. Walden betonte, nicht alle Schwellen der Hersteller, die jetzt im Fokus stünden, seien betroffen. Es gehe immer um bestimmte Zeiträume und Chargen, in denen ein bestimmter Kies verwendet worden sei. Ob in Sachsen-Anhalt produzierte Schwellen auch auf der Unglücksstrecke in Bayern eingebaut waren, ist bislang nicht bekannt.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)


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