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Corona treibt Nachfrage nach Studienkrediten in die Höhe

Archivmeldung vom 21.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kredithai / Halsabschneider / Wucherer / Bank / Zinsknechtschaft / Meudalismus (Symbolbild)
Kredithai / Halsabschneider / Wucherer / Bank / Zinsknechtschaft / Meudalismus (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Nachfrage nach dem Studienkredit der staatseigenen KfW-Bankengruppe ist im Corona-Jahr 2020 stark gestiegen. Die Zahl der Anträge stieg von 20.300 im Jahr 2019 um 140 Prozent auf 48.560 im Jahr 2020, zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion, über die das "Handelsblatt" berichtet.

In den ersten drei Monaten 2021 gab es bereits 8.337 Anträge. Um Studierenden in Finanznot zu helfen, hatte der Bund den Zinssatz von zuletzt 4,36 Prozent wegen Corona bis Ende 2021 auf Null gesenkt. Das bringt jedoch nur wenig Entlastung, wie die Regierung selbst vorrechnet: Hat jemand während der Pandemie zum Beispiel ein Jahr lang den maximalen Kreditbetrag von 650 Euro monatlich erhalten, ergibt sich eine Kapitalschuld von 7.800 Euro und über einen Rückzahlungszeitraum von 20 Jahren eine Zinslast von 4663,95 Euro.

"Davon werden während der Auszahlungsphase 180,41 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung getragen. 4483,54 Euro sind durch den Studierenden selbst zu tragen", heißt es in der Antwort. Parallel dazu sind nach Regierungsangaben beim Bafög in den letzten Jahren gegenüber den Planzahlen regelmäßig dreistellige Millionenbeträge übrig geblieben. 2017 bis 2019 waren es insgesamt 1,34 Milliarden Euro. Selbst für das Krisenjahr 2020 ergab sich ein Restbetrag von 360 Millionen Euro. "Die unterlassene Hilfeleistung von Bundesbildungsministerin Karliczek kommt die Studierenden immer teurer zu stehen", sagte der Hochschulexperte der Grünen, Kai Gehring, dem "Handelsblatt". Zuerst gebe sie über eine Milliarde Euro an Finanzminister Scholz zurück, die als Bafög-Unterstützung für bedürftige Studierende eingeplant waren. "Nun deklariert sie teure KfW-Studienkredite mit immensen Verschuldungsrisiken als Corona-Unterstützung." Aufgabe einer Bildungsministerin sei aber "nicht, für die KfW florierende Geschäfte anzubahnen, sondern unverschuldet in Not geratenen Studierenden zu helfen, ohne sie in die Schuldenfalle zu locken".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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