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Corona-Testmarathon: über 36.000 Euro zu viel abgerechnet

Archivmeldung vom 04.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Günter Havlena / pixelio.de
Bild: Günter Havlena / pixelio.de

Bei einem Patienten mit einer Aufenthaltsdauer von 20 Tagen hat das Krankenhaus insgesamt 800 (!!) Corona-Testungen abgerechnet. Der 82 Jahre alte Patient war im Winter 2022 mit der Aufnahmediagnose R06.0 (Atemnot) in ein kommunales Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen eingeliefert worden.

Aus der Rechnung vom 25.02.2022 - Rechnungshöhe 43.591,54 EUR - geht hervor, dass der ältere Herr an einer Herzklappenerkrankung mit Begleiterkrankungen leidet. Der Löwenanteil der Rechnungssumme, nämlich genau 36.309,00 EUR, ergibt sich allerdings nicht aus der kardiologischen Behandlung, sondern aus den abgerechneten 800 Corona-Testungen.

Kurz zur Verdeutlichung: 800 Testungen in 20 Tagen, das sind 40 Tests am Tag. Davon ausgehend, dass man 8 Stunden schläft, ergeben sich 40 Tests in 16 Stunden, mithin ein Test durchschnittlich alle 24 Minuten. Nicht abgezogen: Mahlzeiten, Körperpflege, Toilettengänge. Das kann man wohl mit Fug und Recht als Testmarathon bezeichnen, bei dem auch ein jüngerer, gesunder Patient ohne Herzklappenerkrankung schon mal in Atemnot geraten könnte. casusQuo-Geschäftsführer Udo Halwe dazu: "Die Krankenhäuser fordern immer wieder den Abbau bürokratischer Prüfungen seitens der Kostenträger, sind aber selbst offensichtlich nicht in der Lage, in ihre Rechnungslegung zumindest eine Plausibilitätskontrolle zu integrieren. "Gut 36.000 Euro hat die betroffene Krankenkasse und mithin die Versichertengemeinschaft also durch die Intervention von casusQuo eingespart. Auf solche Prüfungen zukünftig zu verzichten, wäre also mindestens fahrlässig!

Quelle: casusQuo GmbH (ots)

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