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Banken hinken bei SEPA hinterher

Archivmeldung vom 14.02.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der Aufbau eines einheitlichen europäischen Zahlungsraumes gerät ins Stocken. Das meint zumindest die EU-Kommission. Nach ihrer Ansicht sind die Banken Schuld an den Verzögerungen. Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) hat die Kommission die Kreditinstitute in einem Konsultationspapier für das mangelnde Engagement beim Aufbau des sogenannten Single Euro Payments Area (SEPA) gerügt und mit verbindlichen Regelungen gedroht, sollte der Zeitplan nicht eingehalten werden.

Bis zum Jahr 2010 will die Kommission einen einheitlichen europäischen Zahlungsraum realisiert sehen. Dann sollen Kunden elektronische Zahlungsvorgänge (Überweisungen, Lastschriften etc.) innerhalb der EU länderübergreifend genauso schnell, günstig und komfortabel tätigen können wie auf nationaler Ebene. Wenn die Banken ihre Arbeit an SEPA nicht verstärken, so könne dies zu einer Situation führen, in der der Wettbewerb nicht verbessert und Einsparungen nicht erzielt würden. Die Systeme, die die Banken bisher für Überweisungen und Lastschriften entwickelt hätten, erwecken den Anschein als würden sie sich nur auf Basisdienste beschränken und nur zum kleinsten gemeinsamen Nenner führen.

Die Banken wiesen die Kritik jedoch von sich. Prinzipiell unterstütze man das Projekt SEPA zwar, jedoch gingen die Forderung der EU-Kommission zu weit. Das Vorhaben ziehe in der Form des Kommissionsvorschlages massive Investitionen nach sich, die im Endeffekt vom Kunden zu tragen wären. Der Zentrale Kreditausschuss, in dem sich die großen deutschen Bankenverbände zusammengeschlossen haben, plädiert dafür, die SEPA-Regelungen nur für Lastschriften anzuwenden.

Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt man sich gegenüber Übergangslösungen aufgeschlossen. Jean-Michel Godeffroy, Generaldirektor Zahlungssysteme and Markt-Infrastruktur bei der EZB, betonte, dass das Weiterlaufen einiger nationaler Zahlungssysteme auch nach dem SEPA-Start 2010 vorstellbar sei.

Quelle: Pressemitteilung Banktip.de

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