Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wirtschaft Inflationsrate im August 2024 bei +1,9 % Insbesondere Preisrückgänge bei Energie dämpfen die Inflationsrate

Inflationsrate im August 2024 bei +1,9 % Insbesondere Preisrückgänge bei Energie dämpfen die Inflationsrate

Archivmeldung vom 10.09.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Inflationsrate in Deutschland - gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - lag im August 2024 bei +1,9 %. Zuletzt hatte die Inflation vor gut drei Jahren (März 2021: +1,8 %) unterhalb von zwei Prozent gelegen. Im Juli 2024 hatte die Veränderungsrate +2,3 % betragen, nach +2,2 % im Juni 2024. "Die Preisrückgänge bei Energie dämpften die Inflationsrate im August noch stärker als in den Monaten zuvor.

Demgegenüber wirkten die weiterhin überdurchschnittlichen Preiserhöhungen bei Dienstleistungen inflationstreibend", sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Gegenüber dem Vormonat Juli 2024 sanken die Verbraucherpreise im August 2024 um 0,1 %.

Energieprodukte verbilligten sich um 5,1 % gegenüber August 2023

Die Preise für Energieprodukte lagen im August 2024 mit -5,1 % deutlich niedriger als im Vorjahresmonat, nach -1,7 % im Juli 2024. Binnen Jahresfrist gingen vor allem die Preise für Kraftstoffe (-6,9 %) und Haushaltsenergie (-3,8 %) zurück. Bei der Haushaltenergie konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin von günstigeren Preisen für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-13,1 %) und leichtem Heizöl (-9,3 %) profitieren. Auch Strom (-6,8 %) und Erdgas (-3,1 %) verbilligten sich gegenüber August 2023. Hingegen war Fernwärme (+31,1 %) weiterhin erheblich teurer als ein Jahr zuvor.

Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,5 % gegenüber August 2023

Die Preise für Nahrungsmittel lagen im August 2024 um 1,5 % über den Preisen des Vorjahresmonats. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel verstärkte sich damit den fünften Monat in Folge (Juli 2024: +1,3 %, Juni: +1,1 %). Die Teuerungsrate hierfür lag dennoch weiterhin unterhalb der Gesamtteuerung. Merklich teurer binnen Jahresfrist blieben Speisefette und Speiseöle (+15,9 %, darunter Olivenöl: +35,0 %). Auch für andere Nahrungsmittelgruppen wie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+5,0 %) oder Obst (+2,5 %) und Gemüse (+0,9 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im August 2024 mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Hingegen wurden zum Beispiel Molkereiprodukte (-0,4 %) günstiger.

Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie bei +2,8 %

Im August 2024 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +2,6 %. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im August 2024 bei +2,8 %. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat blieb somit knapp unterhalb von drei Prozent (Juni und Juli 2024 jeweils: +2,9 %). Beide Kenngrößen liegen seit Januar 2024 deutlich über der Gesamtteuerung und verdeutlichen somit, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war.

Preise für Waren blieben gegenüber August 2023 stabil

Die Preise für Waren insgesamt blieben von August 2023 bis August 2024 stabil (0,0 %, davon Verbrauchsgüter: +0,1 %; Gebrauchsgüter: 0,0 %) und lagen damit deutlich unterhalb der Gesamtteuerung. Im Einzelnen wurden neben dem deutlichen Preisrückgang bei Energie (-5,1 %) einige Waren dennoch teurer, vor allem alkoholfreie Getränke (+7,1 %) und Tabakwaren (+5,1 %).

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist überdurchschnittlich um 3,9 %

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im August 2024 um 3,9 % über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit deutlich über der Gesamtteuerung. Bereits seit Mai 2024 hatte die Teuerung von Dienstleistungen unverändert bei +3,9 % gelegen. Von August 2023 bis August 2024 erhöhten sich Preise vor allem für Versicherungen (+12,6 %, darunter Versicherungen für den Verkehr: +25,5 %), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,8 %) und für Gaststättendienstleistungen (+6,7 %). Merklich teurer waren unter anderem auch die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,5 %), Wasserversorgung und andere Dienstleistungen für die Wohnung sowie Sport-, Freizeit- und Erholungsdienstleistungen (jeweils: +4,4 %). Bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen bleiben zudem die Nettokaltmieten, die Teuerungsrate lag hier bei +2,1 % und somit nur knapp über der Inflationsrate. Nur wenige Dienstleistungen waren hingegen günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel internationale Flugtickets (-0,7 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (-0,3 %).

Preise für Mineralölprodukte sanken gegenüber Vormonat um 2,9 %

Im Vergleich zum Juli 2024 sank der Verbraucherpreisindex im August 2024 um 0,1 %. Die Preise für Energie insgesamt gingen zurück (-1,4 %). Günstiger wurden vor allem Mineralölprodukte (-2,9 %, davon leichtes Heizöl: -3,8 %; Kraftstoffe: -2,8 %). Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt gaben binnen Monatsfrist leicht nach (-0,2 %), insbesondere gingen hier die Preise für Gemüse zurück (-3,0 %).

Methodische Hinweise:

Eine Übersicht mit Erläuterungen zu den unterschiedlichen Maßnahmen der Bundesregierung und der Wirksamkeit auf den Verbraucherpreisindex ist im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) wird im Euroraum zu Zwecken der Geldpolitik verwendet. Der Verbraucherpreisindex (VPI) und HVPI unterscheiden sich neben der Verwendung zudem im Erfassungsbereich, in der Methodik und der Gewichtung. Diese Unterschiede erklären die Abweichungen zwischen VPI und HVPI für Deutschland. Bei der Berechnung des VPI werden anders als beim HVPI zusätzlich die Ausgaben der privaten Haushalte für selbstgenutztes Wohneigentum, für Glücksspiel und für den Rundfunkbeitrag berücksichtigt. Zudem werden die Gütergewichte des HVPI jährlich aktualisiert. Hierzu sind Erläuterungen im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes, die HVPI-Ergebnisse sowie ein Methodenpapier für den HVPI verfügbar.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte april in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige