Sachsen nennt Bedingungen für Beteiligung
Archivmeldung vom 18.03.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakIn zwei Wochen soll die Produktion beim insolventen Chiphersteller vorerst gestoppt werden. Hoffnung auf eine Rettung besteht aber weiterhin. Nun erwägt auch das Land Sachsen eine Beteiligung, um einen chinesischen Investor zu überzeugen.
Sachsen knüpft einen Einstieg beim insolventen Speicherchiphersteller Qimonda an klare Bedingungen. Eine staatliche Beteiligung gebe es nur dann, wenn ein starker Investor vorhanden sei, stellte Landeswirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) klar. Das chinesische Server- und Softwareunternehmen Inspur hatte sein Interesse an Qimonda bestätigt. Details wurden zunächst nicht bekannt. Unabhängig von der Investorensuche sollen am Mittwoch Modalitäten für eine Transfergesellschaft verhandelt werden. Damit soll der sofortige Gang in die Arbeitslosigkeit für die knapp 3000 Mitarbeiter in Dresden verhindert werden.
«Einen VEB Qimonda wird es nicht geben», sagte Wirtschaftsminister Jurk und meinte damit eine komplette Übernahme des Unternehmens. Derzeit wisse Sachsen noch zu wenig über die genauen Absichten der Chinesen. Bestimmte Beteiligungsgrößen seien denkbar, wenn sich andere Standorte beteiligten. Es gebe entsprechende Überlegungen in Portugal. «Die Frage ist aber auch, welchen Anteil leisten Bayern und der Bund», sagte er. Insolvenzverwalter Michael Jaffé hatte vergangene Woche unterstrichen, dass sich ohne Beteiligung der Länder Sachsen und Bayern sowie des Bundes ein Investorenkonzept nicht durchsetzen lasse.
Für Sachsen hatte Jaffé eine Beteiligung von 23 Prozent ins Auge gefasst. Um diese mögliche Minderheitsbeteiligung des Freistaates soll es am Donnerstag auf einer Sondersitzung des Landtages gehen. Die Qimonda-Beschäftigen wollen am Donnerstag erneut für den Erhalt der Firma demonstrieren.