Streit um neue Regeln für Wertpapierhandel
Archivmeldung vom 10.01.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie EU-Kommission plant, neue Regeln für den Handel mit Wertpapieren einzuführen. Einem ersten Entwurf zufolge sollen u.a. umfassende Informationspflichten bei Wertpapiergeschäften eingeführt werden, wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet.
Nach dem Entwurf müssten Banken von ihren Kunden
Angaben zum Beruf und zur finanziellen Situation einholen, bevor
Wertpapier verkauft werden dürfen. Außerdem soll die Bank auf Kosten
und Risiken des Geschäfts gesondert hinweisen.
Nach Ansicht
deutscher Bankexperten sei der Entwurf aber noch nicht ausgereift. So
kritisierte der Vize-Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher
Banken (BdB), Harald Noack, gegenüber der FTD das Entstehen
"gravierender Praxisunsicherheiten" durch die geplanten Regelungen. So
sei unklar, wie eine Bank sich verhalten muss, wenn der Kunde die
geforderten Angaben nicht mache. Deutsches Recht würde den Verkauf
verbieten, während die EU-Regelung diesen Punkt offen lasse.
Die
Bundesregierung schloss sich laut FTD der Kritik aus der Praxis an und
verlangte mehr Spielraum für den nationalen Gesetzgeber. Nach den
derzeitigen Plänen der EU-Kommission würden die neuen Regeln ab
November 2007 gelten. Das Vorhaben könnte nur durch eine Mehrheit der
EU-Mitgliedsstaaten gestoppt werden. Die Bundesregierung will daher für
eine Modifikation der Regelungen bei den anderen EU-Mitgliedern werben.
Quelle: Pressemitteilung Banktip.de