DGB fordert schärfere Kontrollen in Ausbildungsbetrieben
Archivmeldung vom 19.04.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert schärfere Kontrollen und Sanktionen in Ausbildungsbetrieben mit hohen Abbrecherquoten. "Viele Betriebe sind schlicht nicht ausbildungsreif", sagte DGB-Vizechefin Elke Hannack der "Welt". "Sie halten viele Überstunden, unregelmäßige Arbeitszeiten und eine niedrige Vergütung für normal."
Dies gilt nach den Worten der Gewerkschafterin insbesondere für das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie das Bäcker- und Fleischerhandwerk. Fast jeder zweite Ausbildungsvertrag werde hier vorzeitig aufgelöst. Unabhängige Stellen sollten künftig Unternehmen regelmäßig auf ihre Ausbildungsqualität kontrollieren und bei Bedarf auch sanktionieren, forderte Hannack. Denn die Handels- und Handwerkskammern, die für die Qualität der Ausbildung in den Betrieben zuständig sind, gerieten als "Lobbyverband der Unternehmen" in Loyalitätskonflikte. Das schade der Qualität der Ausbildung.
"Gerade die Branchen, die lautstark einen Mangel an Bewerbern beklagen, haben die schlechtesten Ausbildungsbedingungen", sagte Hannack. Branchen, die für Jugendliche wieder attraktiv werden wollen, müssten ihnen gute Ausbildungsbedingungen, eine bessere Bezahlung und gute Perspektiven bieten, empfahl die DGB-Vizechefin. "Wenn junge Menschen als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden, bewerben sie sich in diesen Unternehmen nicht mehr."
Quelle: dts Nachrichtenagentur