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Claas will Russland weiter beliefern

Archivmeldung vom 31.07.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
A combine harvester on an English farm
A combine harvester on an English farm

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chef des Landmaschinenherstellers Claas, Jan-Hendrik Mohr, will sich trotz des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nicht komplett aus seinem Russland-Geschäft verabschieden.

"Wir können und wollen uns nicht aus einer der weltweit wichtigsten Landwirtschaftsregionen zurückziehen", sagte Mohr der "Süddeutschen Zeitung". 

"Millionen Menschen in der Welt hungern", so Mohr. "Grundsätzlich leisten wir mit unseren Maschinen einen Beitrag zur weltweiten Nahrungsmittelversorgung." Aufgrund der "sehr unsicheren Lage" könne man allerdings auch "keine Prognosen machen". Claas liefert nach wie vor Erntemaschinen wie Mähdrescher nach Russland, diese sind von den Sanktionen ausgenommen - anders als Traktoren, die als Hilfsfahrzeuge im Krieg eingesetzt werden können, deshalb als so genannte "Dual-use"-Produkte gelten und auf der Sanktionsliste stehen. Er halte es für "richtig", dass "Landtechnik zum Teil von den Sanktionen ausgenommen wurde, ebenso wie Arzneimittel oder Medizintechnik". 

Dass Russland das Getreideabkommen gestoppt hat, sei "frustrierend", so der Claas-Chef. Dies verändere "die Warenströme und die Preise" und treffe die "Ärmsten der Armen". "Russland trifft es noch am wenigsten, dort gibt es Weizen im Überfluss", so Mohr. "Es trifft auch uns in Europa weniger, weil wir die Kaufkraft haben, um Nahrungsmittel anderen wegzukaufen." Mohr sieht darin "ein humanitäres Dilemma". "Evident" und deutlich spürbar seien die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft. Diese leide "unter Trockenheit, Wassermangel, und dann wieder Starkregen". Es seien "Phänomene, die es in der Form früher nicht gegeben" habe. Noch sehe er nicht, dass ganze Märkte wegen des Klimawandels wegbrächen, weil diese nicht mehr zu bewirtschaften seien. Allerdings: "Ausschließen" könne man "dies für die Zukunft nicht".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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