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TK befürchtet noch höheren Beitragsanstieg in Krankenversicherung

Archivmeldung vom 02.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Rechnungen: App-Bezahlung wird einfacher (Foto: pixelio.de/GG-Berlin)
Rechnungen: App-Bezahlung wird einfacher (Foto: pixelio.de/GG-Berlin)

Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, hat davor gewarnt, dass die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung stärker steigen müssen als von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigt.

"Es ist leider nicht ausgeschlossen, dass das Defizit in der Krankenversicherung noch höher ausfällt als die bisher vermuteten 17 Milliarden Euro, wobei die Dimension noch unklar ist", sagte Baas dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

So werde die Krankenversicherung durch die Inflation unterm Strich belastet, weil die Kostensteigerungen höher seien als die Mehreinnahmen durch bessere Lohnabschlüsse. Außerdem müsse befürchtet werden, dass die von Lauterbach geplanten Einsparungen zum Beispiel im Arzneimittelbereich nicht so hohe Einsparungen bringen wie erhofft. "Es kann daher durchaus sein, dass es nicht bei der von Minister Lauterbach genannten Beitragsanhebung um 0,3 Prozentpunkte bleibt", sagte Baas. Diese Zahl sei ohnehin nicht im Gesetzentwurf des Ministers zur Stabilisierung der Finanzsituation fixiert. "Alle Unwägbarkeiten, und die sind groß, gehen zu Lasten der Beitragszahlenden", kritisierte Baas. "Es ist angesichts der hohen Inflation und der Energiepreisexplosion nicht akzeptabel, den Versicherten auch noch deutlich steigende Sozialbeiträge zuzumuten", mahnte er auch mit Blick auf die Pflegeversicherung, in der ein Anstieg des Beitragssatzes von 3,05 auf 3,4 Prozent prognostiziert wird.

Baas warnte vor noch höheren Defiziten im Jahr 2024. "Klar ist auch, dass diese Beitragsanhebungen nur ein Vorgeschmack darauf sind, was 2024 notwendig sein wird, wenn nicht endlich nachhaltige Reformen kommen", hob er hervor. Die bisherigen Reformschritte von Lauterbach nannte er ein Stückwerk. "Es ist, als ob Sie ein Pflaster auf eine eiternde Wunde kleben. Dann sieht man das Problem nicht mehr, aber in Wirklichkeit wird alles noch viel schlimmer", so der Kassenchef.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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