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Angestellte sind für Zusatzleistungen zu Gehaltsverzicht bereit

Archivmeldung vom 22.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Digitalisierung (Symbolbild)
Digitalisierung (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Mitarbeiter wissen Zusatzleistungen des Arbeitgebers wie ein Dienst-Handy, den Fitnessclub-Beitrag oder Zusatzversicherungen zu schätzen. Viele würden dafür sogar auf über ein Zehntel ihres Gehalts (11 Prozent) verzichten.

Das ist eines der Ergebnisse der zweiten Benefits-Umfrage, die das Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 2/2019, EVT 24. Januar) mit der Personal- und Managementberatung Kienbaum und der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu durchgeführt hat. Die Studie wird heute auf dem "2. Kienbaum Benefits Forum" in Köln vorgestellt.

Im Kampf um Talente reicht ein gutes Gehalt allein nicht mehr aus. Unternehmen müssen sich mit zusätzlichen Angeboten von der Kinderbetreuung bis zur flexiblen Arbeitszeit-Regelung als attraktive Arbeitgeber profilieren. "Konkrete Zahlen zur Wertigkeit oder Wirksamkeit von Benefits gab es bislang nicht", sagt Kienbaum-Berater und Studienleiter Matthias Kopiske gegenüber 'Capital'. "Viele Personalverantwortliche sind sich über mögliche Einspar-Potenziale bei ihren Kompensationspaketen nicht im Klaren, einigen ist nicht einmal die Investitionssumme bekannt."

Gut ein Drittel der Personalverantwortlichen geht laut Kienbaum-Umfrage davon aus, dass Mitarbeiter für ein attraktives Nebenleistungspaket auf Gehalt verzichten würden. Zwei Drittel glauben, dass Mitarbeiter im Schnitt rund zehn Prozent Einbußen beim Jahresgehalt hinnehmen würden. Die Kununu-Daten zeigen dagegen, dass es sogar mehr ist: Junge Mitarbeiter im Alter von 18 bis 29 Jahren würden einen Abschlag von durchschnittlich 13,4 Prozent akzeptieren. Bei Einstiegsgehältern von im Durchschnitt 1.000 bis 2.000 Euro netto im Monat sind das erhebliche Abschläge. Selbst erfahrene Mitarbeiter jenseits der 40, von denen viele eher in den oberen Gehaltsklassen über 3.000 Euro netto liegen, sind noch zu einem Abschlag von rund elf Prozent bereit. "Wir sind überrascht, auf wie viel Mitarbeiter verzichten würden, und das weitgehend unabhängig von Alter oder Berufserfahrung", sagt Kununu-Manager Allard van der Veen.

Was zählt sind laut Umfrage vor allem die bodenständigen, eher unspektakulären Angebote, die vor allem mehr Freiheit oder Sicherheit beinhalten. Dementsprechend sind flexible Arbeitszeiten für 75 Prozent der Mitarbeiter das Wichtigste. Für die Unternehmen steht dagegen die betriebliche Altersversorgung an erster Stelle der wichtigsten Nebenleistungen (84 Prozent). Für die Mitarbeiter kommt dieser Punkt mit 58 Prozent immerhin gleich an zweiter Stelle. Zu den Top-Benefits zählen für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer auch Home-Office-Optionen, private Internet-Nutzung, Diensthandys, Parkplätze, Firmen-Events, individuelle Coachings und Gesundheitsmaßnahmen. Diese Extras bewerten Mitarbeiter als sehr attraktiv, viele halten sie sogar für selbstverständlich. Aus der Reihe tanzen zwei Wünsche: Firmenwagen und Mitarbeiterbeteiligungen. Die zählen für viele nicht zum erwarteten Standard-Angebot, sie werden aber sehr geschätzt.

Die Kienbaum-Umfrage basiert auf Antworten von über 130 Personalverantwortlichen. Sie repräsentieren mehr als 390.000 Mitarbeiter, für die sie zuständig sind. Kununu hat über seine Beschäftigten-Datenbank rund 11.000 Antworten bekommen.

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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