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Brüssel erhöht Druck auf Mobilfunkkonzerne

Archivmeldung vom 30.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

EU-Kommissarin Viviane Reding hat den Druck auf die Mobiltelefonkonzerne erhöht, die Preise für SMS und Datendienste im Ausland spürbar zu senken. Für den Fall, dass sie die Preise nicht selbst ausreichend reduzieren, droht Reding den Unternehmen mit EU-Vorgaben bereits in diesem Jahr.

"Wenn nötig, dann ist die SMS-Roaming-Verordnung bis Jahresende verabschiedet", sagte die EU-Kommissarin im Interview mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Am morgigen Montag läuft die entscheidende Frist aus. Die Luxemburgerin hat die Telefonkonzerne aufgefordert, bis zum 30. Juni günstigere Tarife anzubieten. "Es ist noch sehr teuer, eine SMS aus dem Ausland zu verschicken", beklagte Reding. "Verbraucher zahlen beim Roaming im Durchschnitt 28 Cent pro SMS. Die 28 Cent sind weit entfernt von den zehn bis zwölf Cent, die das eigentlich kosten dürfte", erläuterte die EU-Kommissarin. Unzufrieden ist sie auch mit den Preisen für den Datenabruf im Ausland. In einigen EU-Staaten koste der Dienst elf Euro pro Megabyte. "Das ist in keiner Weise verhältnismäßig - bezogen auf die tatsächlichen Kosten von unter ein Euro", betonte Reding und ergänzte: "Solche Verbraucherabzocke darf nicht sein." Die EU-Kommissarin werde in den nächsten zwei Wochen die aktuellen Preise der Mobilfunker analysieren und Mitte Juli öffentlich erklären, welche Schlüsse sie daraus ziehe. "Dann müssen wir gegebenenfalls eine EU-Verordnung ausarbeiten", kündigte Reding an. Sie erinnerte daran, dass es danach recht schnell gehen kann, weil die Verordnung nicht mehr in nationales Recht umgesetzt werden müsse.

Quelle: Westdeutschen Allgemeinen Zeitung

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