Thyssenkrupp-Chefin kündigt schnellen Umbau des Stahlkonzerns an
Archivmeldung vom 22.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie neue Chefin von Thyssenkrupp, Martina Merz, will den Stahlkonzern schnell umbauen. "Wir müssen auch entscheiden, wofür wir nicht stehen wollen in fünf Jahren", sagte sie der "Zeit". Der Kapitalmarkt lasse nicht zu, dass man "mediokre Geschäfte ohne bessere Aussichten" weiterführe.
Schon im Februar soll eine Entscheidung über den Verkauf des Aufzuggeschäfts fallen. Auch für den Anlagenbau prüfe man in Teilbereichen eine Zusammenarbeit oder einen Verkauf. Merz kündigte zudem ein neues Leitbild für den Konzern an.
Thyssenkrupp solle sich stärker zu einer "Gruppe" entwickeln: "Eigenständige Einheiten unter einer schlanken Zentrale". Ihre Entsendung aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand ist für ein Jahr vorgesehen.
"Aber bis dahin werden auch die wesentlichen Entscheidungen für die Neuentwicklung gefallen sein." Merz hat in ihrer Karriere zwei Abteilungen von Bosch geleitet, die Sorgenkinder waren und später verkauft wurden. Aus dieser Erfahrung heraus sagte sie der Wochenzeitung: "Es ist kein erfolgversprechendes Konzept, darauf zu hoffen, dass von irgendwoher Geld kommt." Das Underdog-Gefühl vieler Mitarbeiter hingegen könne sogar hilfreich sein: "Wenn man das mobilisiert, entsteht daraus gesunder Kampfgeist."
Quelle: dts Nachrichtenagentur