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EnBW-Chef Mastiaux will Ökostromförderung umstellen

Archivmeldung vom 21.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Niko Korte / pixelio.de
Bild: Niko Korte / pixelio.de

Der Stromkonzern Energie Baden-Württemberg (EnBW) verlangt nach den Bundestagswahlen eine rasche Klärung der künftigen Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt. Vorstandschef Frank Mastiaux sagte im Interview mit der Stuttgarter Zeitung, milliardenschwere Investitionen in die Offshore-Windenergie lägen bei den Karlsruhern auf Eis, weil bisher nicht entschieden sei, mit welcher Förderung künftig zu rechnen sei.

Mastiaux sprach sich dafür aus, dass Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht abzuschaffen, sondern zu reformieren. "Das Pferd zu wechseln und auf ein ganz anderes System zu setzen, halte ich für falsch", sagte der 49-Jährige. Er schlägt vor, eine Prämie auf den Börsenpreis zu zahlen, sodass für die Produzenten die Motivation steigt, dann Strom zu liefern, wenn der Börsenpreis hoch ist. "Das wäre ein Riesenschritt nach vorne und könnte helfen, einen Strompreisanstieg zu dämpfen", meint Mastiaux. Gegenwärtig erhalten die Erzeuger eine feste Vergütung, wobei die Schwankungen des Börsenpreises durch eine Umlage ausgeglichen werden.

Der EnBW-Chef verlangt zudem einen wirtschaftlichen Anreiz für den Betrieb konventioneller Kraftwerke, die zur Sicherung der Stromversorgung gebraucht werden: "Wir haben im Augenblick kein Kapazitätsproblem in Deutschland - wir haben ein Wirtschaftlichkeitsproblem." Mastiaux machte in dem Interview deutlich, dass den EnBW-Eignern - dem Land Baden-Württemberg und dem Zweckverband OEW Energie-Beteiligung - klar ist, dass der Konzern durch die Energiewende in eine schwierige Lage gekommen ist. Die EnBW müsse ihre Finanzierungskosten plus einen Aufschlag verdienen, um noch etwas an die Aktionäre ausschütten zu können: "Wir glauben, dass das möglich ist. Aber natürlich ist die wirtschaftliche Anspannung angesichts des extrem schwierigen Umfelds in der Energiewirtschaft hoch."

Quelle: Stuttgarter Zeitung (ots)

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