Jeder Zweite bleibt trotz Job-Vermittlung auf Bürgergeld angewiesen
Archivmeldung vom 21.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNeue Zahlen des Bundesarbeitsministeriums von Hubertus Heil (SPD) weisen aus, dass viele Empfänger von Transferleistungen nach dem Sozialgesetzbuch II trotz Integration in den Arbeitsmarkt auf das Bürgergeld angewiesen bleiben.
Sechs Monate nach Arbeitsaufnahme sind rund die Hälfte der Menschen
zurück im Bezug von Bürgergeld (genau 50,8 Prozent), heißt es in der
Antwort auf eine schriftliche Frage von Sahra Wagenknecht, die "Bild"
(Montagausgabe) vorliegt. Bei Ausländern ist der Anteil noch etwas höher
(knapp 54 Prozent).
Insgesamt war die Arbeitsaufnahme im
vergangenen Jahr nur bei 382.000 ehemaligen Stütze-Beziehern
bedarfsdeckend. 395.000 Personen erhielten nach sechs Monaten wieder
bzw. immer noch Bürgergeld. Darunter sind auch Aufstocker, die
Bürgergeld beziehen, weil sie nicht bedarfsdeckend arbeiten.
Der
FDP-Sozialexperte Pascal Kober will wissen, wie viele
Bürgergeldempfänger, die in einen Job vermittelt werden, tatsächlich
nach kürzester Zeit wieder arbeitslos sind. Kober sagte der Zeitung:
"Hubertus Heil muss die Zahlen transparent auf den Tisch legen.
Nachhaltig ist eine Vermittlung erst dann, wenn die Beschäftigung
dauerhaft erhalten bleibt. Daran muss sich das Bürgergeld messen
lassen."
Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht nannte die Zahlen
unterdessen inakzeptabel. "Es kann nicht sein, dass nach nur sechs
Monaten Arbeit jeder Zweite zurück im Bürgergeld ist." Eine gerechte
Leistungsgesellschaft verlange "gute Arbeitsbedingungen und ordentliche
Löhne, aber auch angemessene Sanktionen für diejenigen, die sich lieber
im Modell Bürgergeld plus Schwarzarbeit einrichten möchten".
Quelle: dts Nachrichtenagentur